Mängel beim barrierefreien Bauen und Auswirkungen auf Verbraucher / Neue Studie des IFB Hannover im Auftrag des BSB / Gemeinsame Pressemitteilung IFB Hannover und BSB
Geschrieben am 06-06-2013 |
Berlin (ots) -
Umfrage unter Sachverständigen verweist auf wachsendes
Schadensrisiko
Qualität der Planung und Bauausführung nicht ausreichend
Konkrete Vertragsgestaltung schafft Sicherheit
Neue Anforderungen an die Verbraucherberatung
Die Erwartungen von Bauherren, Erwerbern und Wohneigentümern an
ein Zuhause, das auf Alter und Beeinträchtigungen ausgerichtet ist,
nehmen zu - aber häufig werden sie nicht erfüllt. Eine aktuelle
Befragung des Instituts für Bauforschung (IfB) von 50
Sachverständigen deckt auf, welche Mängel beim barrierefreien Bauen
entstehen, welche Auswirkungen sie auf Verbraucher haben und wie
diese vermieden werden können. Damit wird erstmalig eine Studie über
Mängel beim barrierefreien Bauen mit ihren Auswirkungen auf
Verbraucher vorgelegt.
Etwa 78 Prozent der von Bauherren-Schutzbund e.V., Verband
Wohneigentum e.V. und IFB Hannover im vergangenen Jahr befragten
Wohnungseigentümer will möglichst lange im eigenen Haus bleiben.
Dafür werden zunehmend Anpassungen und Umbaumaßnahmen in Räumen,
Gebäuden und im Wohnumfeld in Angriff genommen. Leider heißt dies
nicht zwangsläufig, dass dabei auch mangelfrei gebaut wird. Die
aktuelle Studie des IFB zeigt Mangelschwerpunkte auf.
Qualitätsstandards nicht klar definiert
Als großes Problem erweisen sich ungenaue Bau- und
Leistungsbeschreibungen. Oft werden Qualitätsstandards als
selbstverständlich vorausgesetzt, ohne dass sie eindeutig vertraglich
vereinbart wurden. Anbieter werben häufig mit Slogans wie
"Hochwertige Immobilie in seniorengerechter Wohnlage" oder
"Ausführung als hochwertiges, behindertenfreundliches Bad". Bei
derart "schwammigen Angaben" in Prospekten liegen dann die
Erwartungen von privaten Bauherren und das tatsächliche Bauergebnis
weit auseinander.
Fehlerhaft geplant und mangelhaft gebaut
Als ein gravierender Mangelschwerpunkt zeigte sich die baulich
unzureichende Ausführung von Zugangswegen zu Räumen, Wohnungs- und
Gebäudeteilen. Als Barrieren entpuppen sich dabei vor allem
ungeplante Stufen und Schwellen am Hauseingang und der Terrasse,
nicht nutzbare Rampen, unzureichende Türbreiten und zu knapp
bemessene Bewegungsflächen. In der Modernisierung offenbarten sich
Probleme bei barrierefrei geplanten Wohnungen, die konstruktiv so
nicht zu verwirklichen waren. Gerade beim barrierefreien Bauen, so
zeigt die Umfrage, müssen individuelle Anforderungen sorgfältig und
detailliert mit den Fakten der technischen Regelwerke in
Übereinstimmung gebracht werden. Die neue DIN 18040 "Barrierefreies
Planen und Bauen - Planungsgrundlagen" zeigt dazu neue Wege auf,
fordert jedoch auch mehr Fachkompetenz und Verantwortung von den
beteiligten Planern und Bauausführenden.
Allerdings werden DIN-Normen erst rechtlich verbindlich, wenn Sie
in Gesetze und Verordnungen - beispielsweise in die
Landesbauordnungen - eingeführt werden. Da die neue Norm DIN 18040
noch nicht in allen Bundesländern Bestandteil der Landesbauordnung
ist, besteht die Notwendigkeit, die jeweiligen Details dieser Norm
(oder aber veränderte Anforderungen) in die vertraglichen
Vereinbarungen konkret einzubeziehen. Nur das schafft für Verbraucher
und alle Beteiligten ausreichende Transparenz und Sicherheit.
Zusätzliche Kosten durch Nachbesserungen
Die Umfrage zeigt beispielhaft, wo Erwartungen, Ausführung und
Ergebnis auseinanderklaffen und welche Zusatzkosten dabei entstehen.
Im Fall eines erwarteten schwellenlosen Zugangs und einer
verbreiterten Türöffnung wurden lediglich Standardtüren eingebaut und
vorhandene Schwellen abgesenkt. Das war keine barrierefreie Lösung -
sie war auch explizit nicht vereinbart. Sie herzustellen, verursachte
6.500 Euro zusätzliche Kosten. In einem zweiten Fall wurde eine Rampe
nicht gemäß der vereinbarten DIN Norm für barrierefreien Zugang zu
einer Wohnung errichtet. Das Gefälle war zu steil, die Breite zu
schmal, Handläufe und Radabweiser fehlten. Für 14.000 Euro musste die
Rampe weitgehend neu gebaut werden. In einem weiteren Beispiel
bestellte ein Ehepaar im Zuge einer Sanierung ein barrierefreies Bad
mit bodengleicher Dusche. Beim Bau zeigte sich, dass die dafür
notwendige flache Entwässerung technisch nicht herstellbar war.
Unzureichende Bestandsanalyse und Planung verursachten hier
zusätzliche Kosten sowie die Akzeptanz eines Kompromisses durch die
Auftraggeber.
Gravierende Folgen für Verbraucher vermeiden
Mängel beim barrierefreien Bauen können gravierende Folgen nach
sich ziehen. Sie reichen von Komforteinbußen über finanzielle und
wirtschaftliche Nachteile bis dahin, dass Objekte nicht wie
beabsichtigt genutzt werden können. Auch Fördervoraussetzungen können
verfehlt werden und damit Finanzierungsengpässe bei den Auftraggebern
entstehen. "Deshalb" ,so Frau Dipl.-Ing. Heike Böhmer, Direktorin des
IFB Hannover, "sollten persönliche Bedürfnisse und Anforderungen an
das Objekt im Vorfeld der Planung sehr genau analysiert, das
finanzielle Budget ermittelt und fachgerecht geplant werden. Bei der
Veränderung im Bestand sind zusätzlich die Möglichkeiten und Grenzen
des Objektes zu prüfen. UND: Nur erfahrene und qualifizierte
Fachfirmen sollten mit der Ausführung beauftragt werden."
Der Bauherren-Schutzbund e.V. bietet als gemeinnützige
Verbraucherschutzorganisation über sein bundesweites Beratungsnetz
unabhängige und fachkompetente Beratung zum barrierefreien Bauen auf
bautechnischem und baurechtlichem Gebiet an.
Die Studie "Mängel beim barrierefeien Bauen und Auswirkungen auf
Verbraucher" finden Sie unter:
www.bsb-ev.de/aktuell/aktuelle_studien/
www.bauforschung.de
Pressekontakt:
Bauherren-Schutzbund e.V.
Bundesbüro
Kleine Alexanderstr. 9-10
10178 Berlin
Tel.: 030-3128001
E-Mail: office@bsb-ev.de
www.bsb-ev.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
467953
weitere Artikel:
- Grundinvest Report: Kleiner gleich sicherer / Privatanleger erwarten von Wohnungen bis 80 Quadratmeter Wohnfläche beste Performance / Deutliche Unterschiede zwischen fünf größten deutschen Städten München (ots) - Reihenhaus, Singleappartement oder
Mehrzimmerwohnung - Privatanleger in Deutschland bewerten das
Potenzial verschiedener Immobilientypen ähnlich. Eindeutige
Präferenzen sind im bundesweiten Durchschnitt nicht auszumachen.
Lediglich bei Luxuswohnungen und großen Mehrzimmerwohnungen erwarten
die privaten Investoren 2013 eine weniger gute Performance. Dies
zeigt die aktuelle Studie der Euro Grundinvest. "Es gibt interessante
regionale Unterschiede. Während die Hamburger Einfamilienhäusern und
Doppelhaushälften deutlich mehr...
- Audi: Absatzplus von 6,4 Prozent im Mai (BILD) Ingolstadt (ots) -
- Rund 640.200 Auslieferungen weltweit seit Januar, plus 6,7
Prozent
- Vertriebschef Luca de Meo: "Positive Absatzentwicklung besonders
durch zweistellige Wachstumsraten in Asien und Amerika
getrieben"
- Neue A3-Familie und SUV-Modelle stärken Geschäft
Die AUDI AG hat auch im Mai ihr Absatzwachstum fortgesetzt und
rund 137.200 Automobile an Kunden übergeben, ein Plus von 6,4 Prozent
gegenüber dem Vorjahresmonat. Besonders die neue A3-Familie und die
SUV-Modelle der Marke stärken das mehr...
- Ganz großes Kino: yourfone.de Imagefilm feiert Premiere / Noch nie hat sich ein Unternehmen so offen gezeigt (VIDEO) Hamburg (ots) -
Vorhang auf, Film ab! Der junge Mobilfunkanbieter yourfone.de
gewährt erneut einen Einblick hinter die Kulissen des Unternehmens
uns stellt sich in einem kleinen Imagefilm selbst vor. Der Film führt
durch die Räumlichkeiten und zeigt, was yourfone.de außergewöhnlich
macht. Sehr emotional und authentisch berichten Mitarbeiter über
einzelne Aspekte ihrer Arbeit und die aufregende Gründung des
Unternehmens von der ersten Steckdose bis hin zu heute. Die Zuschauer
sind ganz nah am Geschehen und werden auf eine yourfone.de mehr...
- Aktuelle Bedingungen für den Marktzugang China - ein Handelspartner im Umbruch / Seminar "Marktzugang China" der DGWZ Bad Homburg v. d. Höhe (ots) - Die Deutsche Gesellschaft für
wirtschaftliche Zusammenarbeit mbH (DGWZ) bietet erstmalig das
Seminar "Aktuelle Bedingungen für den Marktzugang China - ein
Handelspartner im Umbruch" an. Die Veranstaltung findet am 8. Juli
2013 in Stuttgart statt und kann über die Website
www.dgwz.de/marktzugang-china gebucht werden. Die Teilnahmegebühr
beträgt 480 EUR zuzüglich 19 % Mehrwertsteuer.
Die berufliche Weiterbildung richtet sich an Industrieunternehmen
verschiedener Branchen mit Handelsbeziehungen nach mehr...
- Weleda wieder auf Kurs Arlesheim, Schwäbisch Gmünd (ots) -
Die Weleda AG, Marktführerin für zertifizierte Naturkosmetik und
anthroposophische Arzneimittel, hat am 6. Juni 2013 ihren Geschäfts-
und Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2012 vorgelegt. Das
Unternehmen hat sich gut erholt. Auch die Ergebnisse des ersten
Quartals 2013 bestätigen den eingeschlagenen Kurs.
Geschäftsjahr 2012
Nach dem Verlust im Geschäftsjahr 2011, der zu einer umfassenden
Reorganisation des Unternehmens geführt hatte, weist Weleda für 2012
einen Überschuss von mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|