Rheinische Post: Steuersünder haben Grund zur Panik
= Von Thomas Reisener
Geschrieben am 07-06-2013 |
Düsseldorf (ots) - Um Steuersünder zu überführen, hat
NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) seit Oktober 2010
mindestens fünf Datensätze mit gestohlenen Bankinformationen ankaufen
lassen. Jede dieser Steuer-CDs sorgt für Empörung. Schließlich
fördert der Minister damit neben der Steuerehrlichkeit auch die
Kriminalität der Datendiebe. Aber auch die Kritiker müssen zugeben:
Die unkonventionelle Methode wirkt. Die Zahl der Selbstanzeigen in
NRW ist seither um 8487 Fälle gestiegen und wächst mit zunehmender
Dynamik. Die Datenkäufe wirken offensichtlich äußerst aufschreckend.
Dass der Spuk bald vorbei ist, sollten die Steuersünder besser nicht
hoffen. Seit dem Crash im Jahr 2008 bauen die Banken im großen Stil
Stellen ab. Immer neue Entlassungswellen und der Beförderungsstau in
der Branche haben die Angestellten mürbe gemacht. Da kommt mancher
ins Grübeln: Für einen guten Datensatz zahlen die Behörden Millionen.
Die Versuchung der Banker, ihre Berufsehre zu verschachern, ist in
Zeiten wie diesen groß. Die nächste Steuer-CD kommt bestimmt. Und die
übernächste auch. Die Luft für Steuersünder wird immer dünner.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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