Zahlungsmoral deutscher Unternehmen / 18,8 Prozent der Unternehmen zahlen im März Ihre Rechnungen verspätet (BILD)
Geschrieben am 12-06-2013 |
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Studie Zahlungsmoral
http://ots.de/BXF31
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Hamburg (ots) -
Die Zahlungsmoral der deutschen Unternehmen hat sich im Frühjahr
2013 verschlechtert. Im März 2013 zahlten 18,8 der Unternehmen Ihre
Rechnungen verspätet. Dies ist der schlechteste Wert innerhalb der
letzten 12 Monate. Das bedeutet: Fast jedes fünfte Unternehmen in
Deutschland hat seine Rechnungen im März nicht fristgerecht bezahlt.
Das geht aus der Gemeinschaftsstudie "Zahlungsmoral deutscher
Unternehmen" von EOS Deutschland, Spezialist für das Management
debitorischer Risiken sowie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel hervor.
Demnach messen die Studienautoren im Juni 2012 den besten Wert:
Lediglich 16,3 Prozent der Firmen in Deutschland hatten ihre
Rechnungen nicht fristgerecht bezahlt.
Verantwortlich für die verschlechterte Zahlungsmoral ist die
lahmende Konjunktur in Deutschland. Obwohl die Wirtschaft dank
Konsum, gestiegener Löhne und einer stabilen Beschäftigungslage im
ersten Quartal 2013 minimal an Fahrt gewonnen hat, halten sich
hiesige Unternehmen, allen voran die Exporteure, derzeit bei
Investitionen zurück.
Hinzu kommt ein bedeutender Einflussfaktor: Das Zahlungsverhalten
von Kunden wirkt sich unmittelbar auf die eigene Liquidität aus.
"Insbesondere Unternehmen, die mit hohen Zahlungsausfällen kämpfen
müssen, haben nur einen begrenzten Finanzierungsspielraum. So werden
Dominoeffekte angestoßen, die mit Zahlungsverzögerungen,
Liquiditätsengpässen und Finanzierungsschwierigkeiten beginnen und
schließlich manches Unternehmen in die Insolvenz treiben", sagt
Stephan Spieckermann, Geschäftsführer von EOS Deutschland.
Zahlungsunfähige Unternehmen drohen, weitere Firmen mit sich zu
reißen. "Selbst gesunde Unternehmen können per Dominoeffekt in eine
wirtschaftliche Schieflage geraten", ergänzt Bürgel Geschäftsführer
Dr. Norbert Sellin. "Rund 20 Prozent der insolventen Unternehmen sind
von diesen Dominoeffekten betroffen."
Der Gemeinschaftsstudie von EOS und Bürgel liegt die Auswertung
des Zahlungsverhaltens von knapp 463.000 Firmen aller Branchen zu
Grunde. Die Analysedaten stammen aus der gemeinsam von EOS und Bürgel
betriebenen Wirtschaftsdatenbank DDMonitor (Deutscher Debitoren
Monitor). Der DDMonitor erfasst das Zahlungsverhalten von Firmen und
Gewerbetreibenden nahezu jeder Wirtschaftssparte. Laut Untersuchung
von Bürgel und EOS haben hiesige Unternehmen in den zwölf Monaten des
Untersuchungszeitraums nicht nur mit verspäteten Zahlungen, son-dern
auch vermehrt mit Forderungsausfällen zu kämpfen.
Am schlechtesten schneiden bei der Zahlungsmoral im Krisenmonat
März saarländische Unternehmen ab; knapp ein Viertel der dortigen
Firmen (24,9 Prozent) hat seine Rechnungen nicht innerhalb des
Zahlungsziels beglichen. Der Prozentsatz von 24,9 Punkten entspricht
zugleich dem schlechtesten Wert aller Bundesländer von April 2012 bis
März 2013. Aber auch in Nordrhein-Westfalen (21,0 Prozent der
Unternehmen zahlen verspätet) und Bremen (20,9 Prozent) war die
Zahlungsmoral im März 2013 nicht stark ausgeprägt. Dem gegenüber
haben Unternehmen in Sachsen die beste Zahlungsmoral. Dort versäumten
im Frühlingsmonat nur 15,5 Prozent der Firmen, ihre Rechnungen
fristgerecht zu zahlen. Auch Thüringen (16,4 Prozent) und
Schleswig-Holstein (16,9 Prozent) schlugen sich hier
überdurchschnittlich gut.
Bei der Zahlungsmoral nach Branchen schneiden im März 2013 die
Ver- und Entsorger (Wasser, Abwasser und Abfälle) mit einer Quote von
27 Prozent am schlechtesten ab. Nicht viel besser sieht es im
Baugewerbe mit 23,1 Prozent Unternehmen aus, die ihre Rechnungen
nicht fristgerecht begleichen. Ähnliches berichten Bürgel und EOS von
den Energieversorgern (22,0 Prozent). Besser bezahlen hingegen
Gastronomen (7,6 Prozent Säumige) ihre Rechnungen - ebenso wie die
öffentliche Verwaltung (8,3 Prozent) und die Land- und
Forstwirtschaft (9,4 Prozent).
Im März 2013 zahlten insbesondere die Aktiengesellschaften mit
einem Anteil von 36,9 Prozent nicht fristgerecht "Gerade größere
Unternehmen scheinen ihre Marktmacht auszunutzen und begleichen ihre
Rechnungen bewusst verspätet", kommentiert Spieckermann. Nicht
wesentlich besser verhält es sich mit dem Geschäftsgebaren der GmbHs
hier leisteten 31,1 Prozent der Firmen ihre Zahlungen nicht innerhalb
der Frist. Auch bei der Rechtsform der Unternehmergesellschaft
(haftungsbeschränkt) lag die Quote von 20,7 Prozent sehr hoch.
Bei 1,1 Prozent der Unternehmen, die ihre Rechnungen nicht
fristgerecht bezahlen, tritt sogar der Inkassofall ein. Am
schlimmsten trifft es hier Berlin mit einem Anteil von 2,4 Prozent,
gefolgt von Brandenburg (1,5 Prozent), Sachsen-Anhalt und Hamburg
(beide 1,4 Prozent).
Die B2B-Wirtschaftsdatenbank DDMonitor ist ein
Gemeinschaftsprodukt von Bürgel Wirtschaftsinformationen, EOS und
Euler Hermes. Die Datenbasis umfasst einen Großteil der
deutschlandweit fast 4,0 Millionen Firmen und Gewerbetreibenden. Auf
Grundlage des DDMonitor analysieren Bürgel und EOS regelmäßig die
Bonität und das Zahlungsverhalten von mehr als 450.000 Unternehmen.
Die kompletten Ergebnisse der Studie "Zahlungsmoral deutscher
Unternehmen" finden Sie auf www.buergel.de oder www.eos-ddmonitor.de.
Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 - 582
Simon Prehn, EOS Deutschland GmbH | Geschäftsbereich B2B
E-Mail: simon.prehn@eos-ksi.de, Tel.: 07066 / 9143-9670
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