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Fernost: Korea auf Shopping-Tour in Deutschland / Deloitte-Report zeigt erfolgskritische Faktoren für koreanisch-deutsche Firmenübernahmen auf

Geschrieben am 13-06-2013

Düsseldorf/München (ots) - Deutsche und Koreaner unterscheiden
sich kulturell erheblich - beim Kauf eines deutschen Unternehmens
durch einen koreanischen Bieter kann das zum Problem werden. Nicht
zuletzt deshalb sollte bei Interessenten aus Fernost ein solcher Deal
sorgsam vorbereitet werden. Dazu gehören unter anderem eine klare
M&A-Strategie, ein aussagenkräftiger Business Case sowie ein
flexibles Finanzmodell zur Wertanalyse des jeweiligen
Übernahmekandidaten. Neben den kulturellen Unterschieden bilden die
größten Gefahren für einen erfolgreichen Zusammenschluss: ein
generelles Informationsdefizit aufseiten des Interessenten, die
Besonderheiten der deutschen Steuergesetzgebung, mangelnde
Vorbereitungen auf die Preisverhandlungen sowie unzureichende und zu
späte Integrationsaktivitäten. Erfolgsförderlich sind hingegen neben
der frühzeitigen Strategieformulierung eine intensive Due Diligence
und eine konsistente Datenbasis als Grundlage zur Preisfindung. Das
zeigt der aktuelle Deloitte-Report "M&A Best Practice - South Korean
Transactions in Germany".

"Der Appetit koreanischer Firmenaufkäufer auf deutsche Unternehmen
wächst. Ist das Interesse an Europa generell eher gering, so bildet
Deutschland hier die Ausnahme. Zwischen 2004 und 2012 hat sich die
Zahl der Deals pro Jahr verdreifacht. Besonders attraktiv für
koreanische Käufer sind die technologische Stärke und
Exportorientierung der deutschen Unternehmen sowie ihr - in Relation
zum EBITDA - durchaus attraktiver Preis", erklärt Jörg Niemeyer,
Partner Corporate Finance bei Deloitte.

Informationsdefizit als M&A-Bremse

Die Kaufrisiken in Deutschland sind vielfältig. Dazu gehört auch
und vor allem ein ungenügender Informationsstand über
Marktverhältnisse und potenziell interessante Übernahmeobjekte. Hier
kann - über eine adäquate Strategie hinaus - die externe Hilfe
erfolgsentscheidend sein. Auf der anderen Seite können fehlende
Informationen auch deutsche Firmen dazu bewegen, koreanische
Interessenten von der Bieterliste zu streichen.

Das deutsche Steuerwesen ist für seine Komplexität berüchtigt. Wer
seine Besonderheiten bei einem avisierten M&A nicht genau kennt, kann
durchaus scheitern. Hinzu kommt, dass Übernahmen in Deutschland
vergleichsweise zügig abgeschlossen werden, sodass wenig Zeit zur
Einarbeitung bleibt. Ebenfalls zu berücksichtigen: Auch die in
Deutschland gültigen Accountig Rules unterscheiden sich trotz
Angleichung an die IFRS von denen in Korea.

Kulturelle Unterschiede nicht unterschätzen

Eine erhebliche Hürde sind die kulturellen Unterschiede zwischen
beiden Ländern. So verhandeln Deutsche direkter und zahlenbasierter.
Koreaner müssen hingegen befürchten, bei einem Misserfolg das Gesicht
zu verlieren. Auch nach erfolgreichem Abschluss bleibt die kulturelle
Frage virulent, insbesondere im Hinblick auf die Post Merger
Integration (PMI). Umso wichtiger ist es für die neuen koreanischen
Besitzer, ihre Strategie offen und transparent zu kommunizieren, um
keine wertvollen Mitarbeiter zu verlieren.

Business Case für angemessene Preisfindung

Ein Business Case ist eines der Schlüsselelemente bei der
Transaktionsvorbereitung. Viele koreanische Interessenten haben
selbst bei konkretem Interesse nicht immer eine präzise Vorstellung
von den Geschäftsaktivitäten ihrer potenziellen Übernahmeobjekte.
Ohne einen Business Case kann das entsprechende Gebot zu hoch oder zu
niedrig sein, was in einem Fall zu einem überhöhten Preis, im anderen
zum Ausschluss von der Bieterliste führen kann. Nicht weniger wichtig
ist die Vorbereitung auf die konkreten Verhandlungen: Sie sollten in
jedem Fall klar geregelte Transition Service Agreements (TSA)
beinhalten - hierfür muss sich der Bieter im Klaren sein, welche
Services notwendig sind.

PMI so früh wie möglich

Einer der verhängnisvollsten Fehler im Vorfeld einer Transaktion
ist eine zu späte Vorbereitung auf die PMI. Sie sollte keinesfalls
erst am Tag eins nach vollzogenem Deal erfolgen, da zu diesem
Zeitpunkt bereits zahlreiche Unsicherheiten bei der Belegschaft
entstanden sein können. Allein schon, weil unzählige Details beachtet
werden müssen, sollte mit der Vorbereitung so früh wie möglich
begonnen werden. Die Erfahrung zeigt, dass nur 38 Prozent aller
PMI-Implementierungen in der Vergangenheit wirklich erfolgreich
waren.

Best Practices für den Erfolg

Die Nutzung von M&A Best Practices durch koreanische Interessenten
beinhaltet über die frühzeitige Erarbeitung einer Strategie hinaus
auch die Definition der einzelnen Funktionsträger. Generell hat sich
die Hinzuziehung eines externen Beraters bislang als sinnvoll
erwiesen. Ferner muss ein Projektteam mit entsprechenden Kompetenzen
aufseiten des Bieters gebildet und ein spezieller M&A-Manager nach
Deutschland entsendet werden.

"Best Practice in diesem Zusammenhang bedeutet auch, das nächste
Level von PMI-Aktivitäten bereits beim Signing zu initiieren. Bis zum
Closing sollte klar sein, welche Maßnahmen getroffen werden sollen.
Nur dann können alle Potenziale des Merger voll erschlossen und
Synergien wirklich genutzt werden", ergänzt Jörg Niemeyer.

Den kompletten Report erhalten Sie auf Anfrage.

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" für rund 200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

© 2013 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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