VDA-Präsident Wissmann: Deutsche Automobilindustrie hält trotz konjunkturellen Gegenwinds Kurs (AUDIO)
Geschrieben am 02-07-2013 |
Berlin (ots) -
Stabile Beschäftigung - schwaches Westeuropa wirkt sich auf
Produktion und Export aus - Halbjahres-Pressekonferenz heute in
Berlin MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Die deutsche Automobilindustrie hält trotz konjunkturellen
Gegenwinds Kurs. Das sagte der Präsident des Verbands der
Automobilindustrie Matthias Wissmann heute (02.07.13) in Berlin. Auf
seiner Halbjahrespressekonferenz prognostizierte der VDA ein Wachstum
des weltweiten Pkw-Marktes noch in diesem Jahr:
O-Ton Matthias Wissmann
Der Pkw-Weltmarkt wird nach allem was wir heute wissen auch 2013
wachsen. Wir rechnen mit einem Plus von rund zwei Prozent auf 70,5
Millionen Einheiten. Die Herausforderung will ich Ihnen aber auch
sagen: Hinter dieser guten Zahl des Weltmarktes stehen immer weiter,
sich auseinander entwickelnde regionale Teilmärkte. Die USA werden
2013 um fünf Prozent auf 15,2 Millionen Fahrzeuge wachsen, China wird
sogar zweistellig auf knapp 14,6 Millionen Pkw wachsen. Und damit
stehen allein diese beiden Länder 2013 für 42 Prozent des
Pkw-Weltmarktes. (0:43)
Das Sorgenkind bleibt hingegen der westeuropäische Markt. Für das
laufende Jahr rechnet der VDA mit einem Neuwagen-Volumen von minus
fünf Prozent auf 11,1 Millionen Euro - das ist der vierte Rückgang in
Folge. Matthias Wissmann zeigte sich in Berlin aber zuversichtlich,
dass der westeuropäische Markt mittelfristig wieder in ein ruhigeres
und damit erfolgreiches Fahrwasser kommt. Die Erholung Westeuropas,
insbesondere der schwierigen Märkten in Italien, Spanien und
Frankreich wird aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Es bedarf, so
der VDA-Präsident, schmerzhafter Reformen und Strukturanpassungen
seitens der Politik.
O-Ton Matthias Wissmann
Denn die rund drei Millionen Neuwagen-Käufen, die heute fehlen,
sind nicht etwa alle auf den öffentlichen Nahverkehr umgestiegen oder
nutzen nur noch das Car-Sharing. Die meisten werden, wenn sie
wirtschaftlich dazu in der Lage sind und wenn sie das Vertrauen
haben, weil die Staatsschulden-Krise dann hoffentlich überwunden ist,
wieder den Neuwagenkauf tätigen. Die Frage ist, wann es zu dieser
Erholung kommt. (0:27)
Dass insbesondere die deutsche Automobilindustrie vor dem
Hintergrund problematischer europäischer Märkte Kurs hält, ist vor
allem der strategischen Ausrichtung der Hersteller und Zulieferer zu
verdanken. Die Welt-Pkw-Produktion der deutschen Automobilhersteller
wird 2013 um 2 Prozent auf fast 14 Millionen steigen. Die
Pkw-Produktion an Standorten außerhalb Deutschlands nimmt dabei um 6
Prozent auf 8,7 Millionen Einheiten zu.
O-Ton Matthias Wissmann
Wer bei unseren Herstellern und Zulieferern vor allem vom
europäischen Markt abhängt, der leidet. Wer Schwächen in Europa auch
auf anderen Märkten in anderen Kontinenten ausgleichen kann, der
kommt ziemlich stabil auch durch schwierige Zeiten. Wir leben vom
Weltmarkt und wir produzieren im Weltmarkt. (0:23)
Das haben natürlich auch die Wettbewerber erkannt. Und deshalb
mahnte der VDA-Präsident dringend, die Erfolge der deutschen
Automobilhersteller nicht als Selbstläufer zu verstehen. Ein
Vorsprung kann nur durch intensive Anstrengungen gehalten oder gar
ausgebaut werden, so Matthias Wissmann:
O-Ton Matthias Wissmann
Wir Deutschen werden weltweit beneidet, um unsere Position auf
diesem Weltmarkt. Aber wir wissen, unsere Wettbewerber schlafen
nicht. Deswegen werden wir unser Innovationstempo weiterfahren bei
Herstellern und Zulieferern im Jahr über 20 Milliarden Euro für
Forschung und Entwicklung investieren, weil wir wissen, wer in der
Champions League führt, der muss blitzwach bleiben und er muss immer
ausgeschlafen sein, damit er auch in Zukunft so erfolgreich ist, wie
er es in der vergangenen Jahren sein konnte. (0:33)
Abmoderation
Trotz schwieriger Märkte insbesondere in Westeuropa hält die
deutsche Automobilindustrie im internationalen Vergleich Kurs.
Besonders erfreulich dabei: Die internationale Ausrichtung von
Herstellern und Zulieferern wirkt sich positiv auf den
Industriestandort Deutschland und seine Beschäftigung aus! Im April
2013 waren in der deutschen Automobilindustrie 750.500 Mitarbeiter in
den Stammbelegschaften beschäftigt.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.
Pressekontakt:
Ansprechpartner:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0
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