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WAZ: Händler müssen neue Wege gehen - Kommentar von Sven Frohwein

Geschrieben am 12-07-2013

Essen (ots) - Diese Aktion hat Charme: Die Einzelhändler in
Tönisvorst verhängen ihre Schaufenster, um auf eine bedrohliche
Entwicklung aufmerksam zu machen. Kunden nutzen die
Beratungskompetenz der Geschäfte, kaufen aber lieber im Internet ein,
weil es dort günstiger ist. Die Händler sagen: Wenn wir nicht mehr da
sind, lohnt es sich nicht mehr, in Tönisvorst zu leben. Recht haben
sie. Geschäfte machen eine Innenstadt erst lebendig. Auf der Jagd
nach dem günstigsten Preis ist vielen Käufern jedes Mittel recht. Mit
Internet-Handys ist ein Preisvergleich jederzeit möglich. Oft reicht
es, den Barcode auf dem Etikett im Laden zu scannen, schon öffnet
sich die Suchmaschine, die das beste Angebot ausspuckt. Und die
Händler vor Ort haben das Nachsehen. Sie müssen Mieten und
Personalkosten stemmen und zahlen schon im Einkauf mehr für die Ware,
als sie im Netz oft kostet. Der Einzelhandel kann dieser
Geiz-ist-geil-Mentalität nur begegnen, indem er noch mehr gute
Beratung bietet. Nur so sind Kunden auch bereit, mehr zu bezahlen.
Und der Handel muss sich ebenfalls im Netz präsentieren. Immer nur
auf das böse Internet zu schimpfen und sich neuen Vertriebswegen zu
verschließen, ist auch keine Lösung.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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