Weser-Kurier: Zum Nationalpark Harz schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 18. Juli 2013:
Geschrieben am 17-07-2013 |
Bremen (ots) - Der Nationalpark Harz bietet ein anschauliches
Lehrstück für Konfliktmanagement. In dem von den Ländern
Niedersachsen und Sachsen-Anhalt verwalteten Schutzgebiet
verschwinden langsam die alten Ost-West-Animositäten. Leitung, Ranger
und Park-Mitarbeiter können sich endlich mit vollem Engagement ihrer
eigentlichen Aufgabe widmen. Die heißt: Natur und Menschen in
Einklang zu bringen. Der Harz ist über Jahrhunderte für den Bergbau
ausgebeutet worden; alte Laubbaumbestände verschwanden, typische
Tiere wie der Luchs wurden ausgerottet. Inzwischen gedeihen wieder
Buchen; die Pinselohren haben in der Wildnis der dunklen Wälder
wieder eine Heimat gefunden. Zurückentwickeln in den alten, von
Menschen unberührten Zustand lässt sich der Harz allerdings nicht
mehr. Jetzt geht es darum, für ein vernünftiges Miteinander zu
sorgen. Die Ansätze dazu sind im Nationalpark vielversprechend.
Menschen nicht aussperren, Freizeitaktivitäten in geordneten Maßen
zulassen, gleichzeitig Pflanzen und Tiere nicht oder zumindest nur in
geringem Ausmaß belasten - diese Gratwanderung scheint weitgehend zu
gelingen. Wer die Schönheit der Natur genießen darf, setzt sich auch
viel eher für deren Schutz ein, lautet die Erkenntnis. Wenig Verbote,
stattdessen Dialog und Appelle an die Vernunft, lautet das Rezept.
Natürlich trifft man auch in dem norddeutschen Mittelgebirge auf
Unbelehrbare, hier muss man notfalls mit Sanktionen nachhelfen. Von
einer Symbiose profitieren beide Seiten. Der Tourismus kann mit der
weitgehend unberührten Natur werben. Das Schutzgebiet selbst zieht
seine Unterstützung wiederum aus diesem Wirtschaftsfaktor. Ohne sein
Markenzeichen Nationalpark wäre der Harz längst nicht so viel wert.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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