In Eurasien bringt Ankunft neuer Medien alte Ordnung durcheinander
Geschrieben am 25-07-2013 |
Washington (ots/PRNewswire) - Der neueste
Medien-Nachhaltigkeitsindex (Media Sustainability Index - MSI) von
IREX für Europa & Eurasien zeigt, dass die neuen Medien dabei sind,
sehr rasch die Rolle der Nachrichtenquelle von den traditionellen
Medien zu übernehmen. Ein Jahrzehnt nachdem Online-Medien im Westen
begannen, Werbeeinnahmen von traditionellen Medien abzuschöpfen,
setzt sich dieser Trend in den östlicheren Regionen fort und
untergräbt auch dort die herkömmlichen Geschäftsmodelle. Der volle
Bericht kann unter www.irex.org/msi [http://www.irex.org/msi]
eingesehen werden.
(Logo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20130628/DC39165LOGO
[http://photos.prnewswire.com/prnh/20130628/DC39165LOGO] )
Egal aus welchen Gründen das Publikum online geht oder zum
Satellitenfernsehen abwandert - sei es auf der Suche nach Inhalten,
die billiger, frischer, gezielter, sensationeller oder mehr
crowdsourced sind - immer bleiben die traditionellen Medien mit einem
kleineren Publikum zurück.
Mit fallenden Auflagen und Werbeeinnahmen gehen auch die Ausgaben
für Nachrichtenbeschaffung, Journalistengehälter und Ausbildung
zurück. Entsprechend gibt es seit 2008 einen stetigen Rückgang bei
Professionalität und Geschäftstüchtigkeit. Ein Diskussionsteilnehmer
bezeichnete den Wettbewerb in Bulgarien als "grausam": wenig
anspruchsvolle kostenlose Nachrichten-Websites verbreiten sich rapide
und hinterlassen düstere Aussichten für traditionelle Journalisten
und deren Arbeitgeber. In einigen Ländern haben Reporter zwei oder
drei Jobs, um zu überleben, und schreiben ihre Artikel hektisch um,
um sie bei mehreren Medien anbringen zu können.
Selbst normalerweise mit den neuen Medien in Verbindung gebrachte
Vorteile wurden in Frage gestellt, so in der Ukraine, wo ein
Diskussionsteilnehmer anmerkte, dass Nachrichtendienste im Internet
nicht zu mehr Objektivität beigetragen haben.
Die Aufmerksamkeit seitens der Führungsriegen und Eliten der
Region ist bezeichnend für die Relevanz der neuen Medien in Eurasien.
Ein Gericht in Kasachstan schloss u.a. die Online-Nachrichtenseite
Stan TV, weil diese Videos von tödlichen Zusammenstößen zwischen
streikenden Erdölarbeitern und Sicherheitskräften gezeigt hatte.
Andere zentralasiatische Regierungen blockieren routinemäßig neue
Mediensender, die häufig fast die einzige Quelle für unabhängige
Nachrichten und Kommentare sind.
Kosovo und Kroatien schnitten am besten ab, wobei Kroatiens
kürzlich erfolgter EU-Beitritt auf sein Abschneiden im nächsten Jahr
gespannt macht: Bulgarien und Rumänien haben sich seit ihrem Beitritt
stetig verschlechtert. Moldawien war ein weiterer Glanzpunkt mit
fortgesetzten Verbesserungen seit einem Regierungswechsel im Jahr
2010. Turkmenistan, Usbekistan und Belarus blieben unter den
schlechtesten Ländern.
Die US-amerikanische Agency for International Development
finanziert den MSI für Europa und Eurasien in 21 Ländern. Andere
Ausgaben decken über 60 Länder in Afrika und Nahost ab. Der MSI
stellt eine verlässliche Bewertung des Zustands der globalen Medien
dar und liefert Spendern, Medienverfechtern, lokalen Medienvertretern
und Forschern seit einem Jahrzehnt eine reiche Datenvielfalt.
Jennifer Nevin, Leiterin Kommunikation, IREX, +1-202-942-9114,
newsroom@irex.org[mailto:newsroom@irex.org], www.irex.org/msi
[http://www.irex.org/msi]
Web site: www.irex.org/
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