Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Deutscher Sonderbeauftragter für Cyber-Außenpolitik
Irrwitz
HUBERTUS GÄRTNER
Geschrieben am 28-07-2013 |
Bielefeld (ots) - Das Wort "Cyber" stammt aus dem Altgriechischen.
Es bedeutet "Steuerung" und war ursprünglich auf die entsprechenden
Künste in der Seefahrt bezogen. Erst seit einigen Jahrzehnten wird
der Begriff auch als Synomym für die Steuerung in der
Datenverarbeitung gebraucht, was laut Wikipedia auf den
US-Mathematiker Norbert Wiener zurückgeht. Wiener starb 1964.
Bildlich gesprochen ist seither wirklich viel aus dem Ruder gelaufen.
In einem Ausmaß, das alle Vorstellungen sprengt, hat der
US-Geheimdienst NSA Daten der deutschen Bürger ausgespäht und ihre
Telefonkontakte und E-Mails flächendeckend überwacht. Die bisherigen
Reaktionen der Bundesregierung darauf waren jämmerlich. Ihre
Repräsentanten, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister
Hans-Peter Friedrich (CSU), gaben sich ahnungs- und kritiklos. Die
neueste Beruhigungspille soll nun ein "Sonderbeauftragter für die
Cyber-Außenpolitik" sein, den Außenminister Guido Westerwelle (FDP)
ernannt hat. Irrwitziger geht es kaum: der Diplomat Dirk Brengelmann
als Verteidiger der deutschen Daten-Interessen gegen die USA. Wer
glaubt, dass diese Maßnahme wirksam sein kann, wird selig. Am
Wochenende haben viele Bürger in Deutschland gegen Datenüberwachung
protestiert. Das ist ein besseres Zeichen!
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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