Hagen (ots) - Der perfekte Alptraum: Im Scheidungskrieg landet
ein Mann vor Gericht. Was er sagen will, wird nicht gehört, seine
Anzeige über Schwarzgeldgeschäfte ignoriert, alle Anschuldigungen der
Gegenseite aber gelten trotz diverser Widersprüche als wahr.
Gutachter, die den Mann nie gesprochen haben, erklären ihn für
psychisch krank und gefährlich. Das beschert ihm statt einer Geld-
oder Bewährungsstrafe die Einweisung in die geschlossene Psychiatrie.
In der bleibt er sieben Jahre, weil er, denn er betrachtet sich ja
nicht als krank, alle Therapien verweigert. Und weil die bayerische
Justiz sich ebenso konsequent weigert, einen Fehler einzugestehen -
wie vor wenigen Tagen noch das Landgericht
Regensburg.
Könnte das jedem passieren? Diese Frage hat den
Fall Mollath so brisant werden lassen, dass die bayerische
Justizministerin einen 180-Grad-Schwenk vollzogen hat und plötzlich
für eine Überprüfung eintrat. Das lässt selbst die begrüßenswerte
Entscheidung des OLG Nürnberg in einem seltsamen Licht erscheinen,
denn sie kam überraschend schnell. Eigentlich hatten Mollaths
Unterstützer aufs Bundesverfassungsgericht
gesetzt.
Vielleicht ist Gustl Mollath psychisch auffällig.
Möglicherweise ist er gewalttätig geworden. Das wird demnächst wohl
korrekt überprüft. Erstmals. Nach so vielen Jahren. Das ist ein
Skandal, eine Tragödie, ein Alptraum.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
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- Westfalenpost: Kinder-Konsum-Studie Hagen (ots) - Arme reiche Kinder! So muss man sie wohl nennen,
die 6- bis 13-Jährigen, die soviel Taschengeld zur Verfügung haben
wie nie und entsprechend im Kaufrausch sind. Arme Kinder, denn sie
werden zu Konsum-Objekten degradiert, zur Zielgruppe für Unternehmen,
die die Kaufkraft dieser Kinder so früh wie möglich an sich binden
wollen. Während über die täglich erlaubte Medienzeit in
den meisten bürgerlichen Familien immerhin noch verhandelt wird,
kapitulieren viele Eltern vor dem Markendruck. Selbst bei den ganz
Kleinen mehr...
- Südwest Presse: KOMMENTAR zu MOLLATH
Ausgabe vom 07.08.2013 Ulm (ots) - Südwest Presse Ulm, KOMMENTAR zu MOLLATH Ausgabe vom
07.08.2013 Bayerns Justiz kann also auch anders. Das zeigt das
Oberlandesgericht Nürnberg im Fall Mollath. Bisher haben die Richter
von Regensburg bis Bayreuth die langwierigen Verhinderer gespielt,
die alle Mühe nur darauf verwendeten, offenkundige Zweifel und Fehler
haarspalterisch kleinzureden. Die Entscheidung, Mollaths Prozess noch
einmal neu zu führen, ist konsequent, seine Freilassung die logische
Folge davon. Wer für mehr als sieben Jahre und ohne Aussicht auf mehr...
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Linkspartei will im Bund Tolerierung ausschließen
Reif für die Opposition
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Was passiert, wenn weder Schwarz-Gelb noch
Rot-Grün am Abend des 22. September über eine klare Mehrheit
verfügen? Es wird wohl keine rot-grüne Minderheitsregierung geben,
die von der Linken toleriert wird. Die Linkspartei will vor der Wahl
dieses Modell ausschließen, das einst Hannelore Kraft in NRW an die
Macht brachte. Gregor Gysi hat es so formuliert: Die Linkspartei
wolle ganz oder gar nicht regieren. Dann lieber die Opposition, auch
wenn CDU und CSU aus Wahlkampfgründen gerne das rot-rot-grüne
Schreckgespenst mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Bayerischer Psychiatriepatient Mollath kommt frei
Für Gesprächsstoff ist gesorgt Bielefeld (ots) - Es ist ein formales Argument, auf das sich die
Richter des Oberlandesgerichts Nürnberg zurückzogen, um damit den Weg
zur Freilassung von Gustl Mollath aus der Psychiatrie in Bayreuth zu
ebnen. Eine halbwegs elegante Methode, um die doch arg in
Negativschlagzeilen geratene bayerische Justiz aus der Sackgasse zu
bringen. Das Echo aus der Politik war einmütig: "Der Rechtsstaat
funktioniert." Doch ob es wirklich zur Entlassung gekommen wäre, wenn
man die Angelegenheit voll und ganz dem "Rechtsstaat" im Sinne der
Judikative mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Deutsche Kinder sind eine umschwärmte Zielgruppe
Reiche Kinder, arme Kinder
WOLFGANG MULKE Bielefeld (ots) - Viele Gewohnheiten, die ein Leben lang erhalten
bleiben, entstehen in den ersten Lebensjahren. Das gilt im Guten wie
im Schlechten. Wer früh zum Buch oder zur Literatur greift oder mit
dem Internet schnell und geschickt umzugehen versteht, erwirbt sich
eine solide Basis für das Lernen. Umgekehrt erzeugen die
Marketingstrategen der Industrie frühzeitig und gezielt Vorlieben für
die Produkte bestimmter Marken, Geschmack beim Essen oder das
Freizeitverhalten. Und die Kinder sind ein wichtiger Faktor für den
Konsum, mehr...
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