(Registrieren)

Deutscher Umweltpreis 2013 der DBU an Firmen-Gründerin Carmen Hock-Heyl und "Stromrebellin" Ursula Sladek (BILD)

Geschrieben am 09-08-2013

Osnabrück (ots) -

Frauen-Power für Umweltschutz: "Auch gegen massive Widerstände
Visionen in Realität umgemünzt"

Die Träger des Deutschen Umweltpreises der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU) stehen fest. Den mit 500.000 Euro
höchstdotierten Umweltpreis Europas teilen sich 2013 die Gründerin
und Geschäftsführerin der Firma Hock (Nördlingen), Carmen Hock-Heyl
(58), sowie die Vorstandsvorsitzende der Netzkauf ElektrizitätsWerke
Schönau (EWS) e.G., Ursula Sladek (67). Hock-Heyl wird geehrt, weil
sie Dämmmatten für den Hausbau aus dem Öko-Rohstoff Hanf am Markt
etabliert hat, "Stromrebellin" Sladek, weil sie aus einer
Bürgerinitiative den ersten Ökostromanbieter Deutschlands schuf. Die
Frauen hätten "in Zeiten, in denen sie nur belächelt wurden, mit
Überzeugungskraft, Kompetenz und Hartnäckigkeit gegen massive
Widerstände zukunftsweisende Aufbauarbeit im Spannungsfeld von
Ökologie und Ökonomie geleistet und so ihre Visionen in Realität
umgemünzt", sagte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde
heute. Die Preise übergibt am 27. Oktober in Osnabrück
Bundespräsident Joachim Gauck.

Hock-Heyl hat Dämmmatten aus nachwachsendem Rohstoff Hanf am Markt
etabliert

Mit beharrlichem Engagement, unternehmerischem
Durchsetzungsvermögen und Mut zum Risiko sei es Carmen Hock-Heyl
gelungen, Dämmmatten für den Hausbau aus dem nachwachsenden Rohstoff
Hanf am Markt zu etablieren, so Brickwedde. "Die Produkterfinderin,
Unternehmensgründerin und Geschäftsführerin hat nicht nur
Öko-Dämmstoffe hoffähig gemacht. Sie ist auch ein Vorbild für andere
Unternehmen, weil sie Ökologie und Ökonomie erfolgreich in Einklang
gebracht, gesundes Bauen gefördert und regionale
Wirtschaftskreisläufe wiederbelebt hat."

Einen mühsamen Weg gegen Widerstände und Desinteresse beschritten

Doch bis die Hanf-Produkte auf dem Markt und unter Fachleuten
anerkannt waren, habe Hock-Heyl einen mühsamen Weg gegen Widerstände
und Desinteresse beschreiten müssen. Sie habe den gesamten Prozess
von der Aussaat des Hanfs über die Produktion der Dämmmatten bis zum
Recycling komplett neu aufgebaut, viel Geld investiert und in Politik
und Verbänden viel Überzeugungsarbeit geleistet. Seit 2003 produziere
das Unternehmen die Dämmmatten selbst, 2005 sei der Firmensitz -
heute mit rund 70 Mitarbeitern - von Stutensee bei Karlsruhe nach
Nördlingen verlegt worden. Seit 2006 seien "Thermo-Hanf"-Produkte auf
dem europäischen Markt. Mit "Thermo-Hanf Premium" sei die Firma Hock
als mittelständisches Unternehmen Marktführer für
Naturfaserdämmstoffe aus Hanf.

"Hanf als Baustoff fürs Haus hartnäckig hoffähig gemacht"

Das neueste Produkt des Unternehmens, "Thermo-Hanf Plus", sei
vollständig biologisch abbaubar und werde von der Firma beim Abriss
eines Hauses auch kostenlos zurückgenommen. Anstelle von im Brandfall
giftigen Chemikalien als Flammschutzmittel verwende Hock für alle
Produkte natürlich vorkommende Alternativen. Auch für den Handwerker
und Verbraucher biete Thermo-Hanf viele Vorteile, weil er leicht,
staubarm und hautverträglich zu verarbeiten sei und für ein gesundes
und angenehmes Wohnklima sorge. Brickwedde: "Carmen Hock-Heyls Ziel
war es immer, etwas für den nachhaltigen Klimaschutz zu tun und das
Bauen mit Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen - insbesondere Hanf
- weiter zu etablieren. Mit ihrem Mut ist es ihr gelungen, aus
Visionen Realität zu formen: Sie hat den Hanf als Baustoff fürs Haus
hartnäckig hoffähig gemacht."

Sladek Visionärin einer sicheren, wirksamen und zukunftsfähigen
Energieversorgung

Zur Preisträgerin Sladek sagte Brickwedde, sie habe früh erkannt,
dass nur gemeinsam mit den Bürgern und Gemeinden die
Energieversorgung ökologisiert werden könne. Nach dem Reaktorunfall
von Tschernobyl 1986 habe sie eine Bürgerinitiative mit ins Leben
gerufen, die sich für die Vision einer sicheren, wirksamen und
zukunftsfähigen Energieversorgung eingesetzt habe und aus der 1994
der Ökostromanbieter EWS hervorging. Sladek habe mit ihren
Mitstreitern und den EWS viele Hürden gemeistert, die der damalige
Stromanbieter für die Netz-Übernahme aufgebaut habe. Dabei habe sie
sich auch nicht von überhöhten Verkaufspreisen einschüchtern lassen.
Ihrem Mut und ihrer Tatkraft sei es mit zu verdanken, dass die EWS
1997 das Schönauer Stromnetz übernehmen konnten. Sladek habe gezeigt,
dass die Beteiligung der Bürger ein maßgeblicher Faktor für ein
Umsteuern in der Energiepolitik und den Klimaschutz sei. Denn durch
das Einbeziehen der Einwohner Schönaus als Stromkunden in die Arbeit
der EWS und eine transparente Unternehmenspolitik habe sie "Vertrauen
geschaffen, zum Handeln motiviert und einen ökologischen Wandel
ermöglicht".

Bürger, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, können die
Energiewende gemeinsam vorantreiben

Die Bedeutung von Sladeks energiewirtschaftlichem Engagement für
eine nachhaltige Energieversorgung in Deutschland sei herausragend.
Bereits 1999, ein Jahr nach der Liberalisierung des Strommarkts,
hätten Sladek und ihr Team in Schönau mit dem bundesweiten
Stromvertrieb begonnen. Mit der Gründung der Genossenschaft Netzkauf
EWS 2009 hätten die EWS auch der ökologisch motivierten
Genossenschaftsbewegung in Deutschland neuen Auftrieb gegeben. Viele
Städte und Gemeinden hätten sich an dem Bürgerbeteiligungs-Modell
Schönau bis heute orientiert und setzten sich auf unterschiedliche
Weise für die Energiewende ein. Sladek habe sich zusammen mit den
Bürgern gegen ein Groß-Energieversorgungsunternehmen durchsetzen und
einen ökologischen Wandel bewirken können. Das mache die
Stromrebellin zu einem gesellschaftlichen Vorbild. Sie habe bewiesen,
dass Bürger, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, die
Energiewende gemeinsam vorantreiben könnten.

Hinweis an die Redaktionen: ausführliche
Preisträger-Einzelwürdigungen, ihre Vitae, O-Töne und Fotos zur
kostenlosen Veröffentlichung unter www.dbu.de.

Mit dem 2013 zum 21. Mal verliehenen Deutschen Umweltpreis der DBU
- dem unabhängigen, mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis
Europas - werden Leistungen ausgezeichnet, die vorbildlich zum Schutz
und Erhalt der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft zu einer
deutlichen Umweltentlastung beitragen werden. Er richtet sich an
Personen, Firmen und Organisationen. Es können Projekte, Maßnahmen
oder Lebensleistungen einer Person prämiert werden. Kandidaten für
den Deutschen Umweltpreis werden der DBU vorgeschlagen. Berechtigt
dazu sind etwa Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Kirchen,
Umwelt- und Naturschutzverbände, wissenschaftliche Vereinigungen und
Forschungsgemeinschaften, das Handwerk und Wirtschaftsverbände.
Selbstvorschläge sind nicht möglich. Eine vom DBU-Kuratorium ernannte
Jury, besetzt mit unabhängigen und herausragenden Experten aus
Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und gesellschaftlichen Gruppen,
empfiehlt dem DBU-Kuratorium die Preisträger für das jeweilige Jahr.
Das DBU-Kuratorium fällt die Entscheidung.



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Sina Hindersmann
Marina Stalljohann-Schemme
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

479082

weitere Artikel:
  • Women power for environmental protection: "Turned visions into reality even in the face of massive resistance" (BILD) Osnabrück (ots) - DBU's German Environmental Award goes to company founder Carmen Hock- Heyl (Nördlingen) und "electricity rebel" Ursula Sladek (Schönau) Osnabrück. The winners of the German Environmental Award of the Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) have been selected. The 500,000- euro award, the most lucrative environmental prize in Europe, is to be shared in 2013 by the founder and managing director of the company Hock (Nördlingen), Carmen Hock-Heyl (58), and the chairwoman of the board of Netzkauf ElektrizitätsWerke mehr...

  • Fauen-Power für Umweltschutz - Deutscher Umweltpreis 2013 (AUDIO) Osnabrück (ots) - Anmoderationsvorschlag: Carmen Hock-Heyl aus Nördlingen stellt in ihrem mittelständischen Unternehmen Dämmmatten aus Hanf für den Hausbau her. Ursula Sladek aus Schönau gründete aus einer Bürgerinitiative heraus den ersten Ökostromanbieter Deutschlands. Für dieses Engagement zeichnet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt die beiden mit dem Deutschen Umweltpreis 2013 aus. Diesen mit einer halben Million Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas übergibt Bundespräsident Joachim Gauck am 27. Oktober in Osnabrück. mehr...

  • Ausverkauf in Griechenland! Salzburg, Österreich (ots) - Das Geschäft mit dem Urlaub boomt! Während ganz Griechenland einen Weg aus der Krise sucht, profitiert der Immobilienmarkt am Festland und vor allem auf den vielen Inseln von den unsicheren Zeiten in Hellas! Die Skepsis gegenüber einem Urlaub auf Kreta, Rhodos oder auch Kos ist längst abgeflaut und so bevölkern aktuell wieder tausende Sonnenanbeter die beliebten Feriendestinationen. Das Meer begeistert mit seiner tiefblauen Farbe, die Sandstrände laden zum Verweilen ein, die lauen Sommerabende sorgen mehr...

  • Kleine Dorfgeschichten / Der traditionelle Gasthof im -Albert Anker Dorf Ins- steht zum Verkauf (BILD) Ins, Schweiz (ots) - Als wir im "Bären" in Ins an unseren Tisch sitzen wird uns klar: Hätten wir nicht reserviert, hätten wir jetzt keinen Platz. Ständig kommen neue Gäste an. Das Restaurant, das Pavillon sowie der Theatersaal füllen sich bis auf die letzten Plätze; Und das wohlgemerkt, an einem gewöhnlichen Mittwoch. Die Einrichtung ist schlicht, die Gasträume sind urgemütlich. Ein stattlichlicher Gasthof eben, wie man ihn sich vorstellt. Und deswegen fühlt man sich auch gleich wohl, gleich zu Hause und geborgen. mehr...

  • Thomas Tuchel will die Bayern nicht mehr mögen / Coach des 1. FSV Mainz 05 appelliert in SWR1 Rheinland-Pfalz an die Liga, die kommende Saison nicht zu verschenken Mainz (ots) - Der Trainer des 1. FSV Mainz 05 Thomas Tuchel hat vor dem Bundesliga-Auftakt die Liga aufgerufen, die kommende Saison nicht her zu schenken. Tuchel sagte im Interview mit Moderator Michael Lueg in der Sendung "SWR1 Guten Morgen Rheinland Pfalz" am Freitag, 9. August 2013: "Ich halte Bayern nicht für unschlagbar. Ich finde, wir haben die Bayern alle so lieb gehabt, und die waren unglaublich erfolgreich und mit Jupp Heynckes auch wahnsinnig bescheiden. Das fand ich neu, das fand ich echt besonders und jetzt nochmal einen mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht