Schweinemarkt unter Druck - Milchmarkt weiterhin stabil /
Export wird immer wichtiger für deutsche Agrarwirtschaft
Geschrieben am 09-08-2013 |
Berlin (ots) - "Für die deutsche Fleischwirtschaft wird 2013 ein
schwieriges Jahr. Das bestätigen die Halbjahresergebnisse. Die
positiven Entwicklungen der letzten Jahre können vermutlich nicht
fortgesetzt werden. Eine bereits zu Beginn 2013 verhaltene
inländische Nachfrage sowie die anhaltende Hitzeperiode und die
Ferienzeit setzen vor allem den Schweinemarkt unter Druck", erklärt
Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV).
Trotz des knappen Angebots an Schlachtschweinen und niedrigerer
Schlachtgewichte sind in den nächsten Wochen keine nennenswerten
Preissteigerungen zu erwarten.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden in Deutschland
entgegen dem europäischen Trend (-0,7 %) unerwartet viele Schweine
(+2,5 %) geschlachtet. Diese Entwicklung ist nun aber gestoppt
(Schlachtungen 1. Halbjahr 2013, +1,2 %). "Die Auswirkungen der
Umstellung auf Gruppenhaltung bei Sauen werden vor allem im 2.
Halbjahr zum Tragen kommen. Der kontinuierliche Abbau von
Tierbeständen wird nicht vollständig durch Produktivitätssteigerungen
ausgeglichen werden", erwartet Nüssel.
Zudem ist die Lage auf den Exportmärkten geteilt. Der
Drittlandexport nach China in Verbindung mit Hongkong nahm um 6,8
Prozent zu. Eine vollständige Öffnung des Marktes z. B. für
Schweinepfoten könnte diesen positiven Trend stützen. Der guten
Nachfrage seitens russischer Importeure können die deutschen
Schlachtunternehmen aber nur zum Teil nachkommen. Liefersperren für
Frischfleisch aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie
weitere betriebliche Sperrungen führten zu einem deutlichen Rückgang
der Exportmengen in die Russische Föderation. "In den ersten fünf
Monaten sind die Ausfuhren von frischem, gekühltem und gefrorenem
Schweinefleisch um 20 Prozent eingebrochen. Den deutschen
Unternehmern bleibt weiterhin ein interessanter Absatzmarkt mit guten
Margen von 50 bis 60 Cent/kg über dem deutschen Preisniveau
versperrt", bedauert Nüssel.
In stabiler Verfassung zeigen sich sowohl die deutschen als auch
die internationalen Milchmärkte. Das Milchaufkommen war in den ersten
Monaten 2013 aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen gebremst. Auf
der Absatzseite konnte die hierzulande schwächelnde Nachfrage durch
Exporte ausgeglichen werden. Bei weiterhin lebhafter Nachfrage am
Weltmarkt und dem nicht nur in der EU, sondern auch in anderen
exportierenden Ländern begrenztem Angebot zeigen die Weltmarktpreise
seit Jahresbeginn eine feste Tendenz auf hohem Niveau. "Die
Exportumsätze mit deutschen Milchprodukten haben sich positiv
entwickelt. In den ersten fünf Monaten 2013 stiegen die Erlöse um
über 9 Prozent auf rd. 3,4 Mrd. Euro", betont der DRV-Präsident.
Wichtigstes Exporterzeugnis ist weiterhin Käse. Hier gingen
allerdings die in Drittländer ausgeführten Mengen abweichend vom
Trend der letzten Jahre um ein Fünftel zurück. Grund für diese
Entwicklung sind insbesondere die um gut 40 Prozent geringeren
Ausfuhren nach Russland, nachdem im Februar 2013 deutsche Betriebe
gesperrt wurden. Die Erlöse im Käseexport verringerten sich seither
um etwa 15 Mio. Euro pro Monat. "Die Auswirkungen auf den Käsemarkt
blieben jedoch begrenzt, da der Rückgang im Russlandgeschäft durch
höhere Ausfuhren in den europäischen Binnenmarkt kompensiert wurde",
so Nüssel. Von Januar bis Mai 2013 stiegen die in die EU und auf den
Weltmarkt ausgeführten Käsemengen um knapp 6 Prozent, die
Ausfuhrerlöse um gut 7 Prozent.
Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV)
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich
organisierten Unternehmen der deutschen Agrar- und
Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette
Lebensmittel erzielen die 2.452 DRV-Mitgliedsunternehmen im
Agrarhandel und in der Verarbeitung von Agrarerzeugnissen mit rund
82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 50,1 Mrd. Euro. Landwirte,
Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der
Genossenschaften.
Pressekontakt:
DRV-Pressestelle
Monika Windbergs
Tel.: 0 30 85 62 14-430
Fax: 0 30 85 62 14-432
presse@drv.raiffeisen.de
www.raiffeisen.de
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