Das neue Gebrauchte: Wie man mit einer Immobilie aus zweiter Hand sein Wohnglück findet (BILD)
Geschrieben am 13-08-2013 |
Münster (ots) -
Auf jede neu gebaute Wohnung in Nordrhein-Westfalen kommen fünf
Gebrauchtkäufe. Der Markt für Immobilien aus zweiter Hand boomt aus
gutem Grund: Wer sein Traumhaus im Bestand findet, genießt viele
Vorteile, die im Vergleich mit einem Neubau nicht nur im günstigeren
Preis liegen.
Durchschnittlich 172.000 Euro wendeten die Käufer zwischen 2008
und 2011 laut aktueller LBS-Wohneigentumsstudie für den Kauf einer
Gebrauchtimmobilie auf. Neue Einfamilienhäuser schlugen im gleichen
Zeitraum dagegen mit 301.000 Euro zu Buche.
Schon mit einem deutlich geringeren Budget können sich
Immobilienerwerber also mit einem Objekt aus dem Bestand den Traum
vom Eigenheim erfüllen. Die Nachfrage nach Immobilien aus zweiter
Hand steigt seit Jahren entsprechend an: Für Nordrhein-Westfalen
prognostiziert die LBS, dass zum Ende dieses Jahres auf 36.000 neue
Wohnungen 206.000 Gebrauchtimmobilien kommen werden.
Während Neubauten zunächst nur auf skizzierten Planungsunterlagen
zu sehen sind, wird eine Gebrauchtimmobilie für den Käufer direkt
(be)greifbar. Käufer profitieren unmittelbar von den gewachsenen
Strukturen im Wohnquartier: Bestehende Infrastruktur, soziales Umfeld
und Nahversorgungsmöglichkeiten sind bekannt. Meistens besitzen
Grundstücke von Bestandsimmobilien einen angelegten Garten und
verfügen über eine Zuwegung, sodass diese bei einem Neubau zusätzlich
anfallenden Kosten in der Regel nicht mehr bedacht werden müssen.
In Großstädten sind Immobilien aus zweiter Hand oft die einzige
Möglichkeit, zentrumsnah Immobilienbesitzer zu werden, da Bauland
dort nur äußerst selten ausgewiesen wird und damit für die meisten
nicht zu bezahlen ist. Ob man an einem Ort heimisch werden kann,
hängt aber nicht nur von der Immobilie selbst ab. Wichtige Details,
wie zum Beispiel das Gefühl für die Umgebung, lassen sich eventuell
erst nach mehrmaligen Besichtigungen zu unterschiedlichen Tageszeiten
einschätzen.
Wie beim Neubau sollten aber auch hier Lage, Umfeld und die
Gesamtgröße den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Beim Kauf
einer Second-Hand-Immobilie kommt als zusätzlicher Faktor jedoch noch
die Qualität der vorhandenen Bausubstanz hinzu. Die Berücksichtigung
etwaiger Mängel ist nicht nur für den Kaufpreis wichtig, sondern hat
auch Auswirkungen auf die zusätzlichen Modernisierungskosten.
Kommt ein Objekt in die engere Auswahl sollte man auf jeden Fall
einen Immobilienexperten zur Einschätzung des baulichen Zustands
hinzuziehen. Architekten oder vereidigte Bausachverständige erstellen
für die gebrauchte Immobilie eine detaillierte Bestandsanalyse. Der
Kaufinteressent erfährt, wo Sanierungs- oder Reparaturarbeiten
durchzuführen sind.
Die Kosten von einigen hundert Euro für ein solches Gutachten sind
gut angelegtes Geld und bewahren vor unkalkulierbaren Überraschungen.
Bei der Suche nach einem Immobilienfachmann helfen die
Architektenkammer Nordrhein-Westfalen unter www.aknw.de und das
bundesweite IHK-Sachverständigenverzeichnis unter svv.ihk.de.
Besonderes Augenmerk sollten Kaufinteressenten auf die
energetischen Standards legen. Seit 2008 sind Immobilienbesitzer bei
Verkauf oder Vermietung dazu verpflichtet, auf Verlangen den
Gebäudeenergieausweis vorzulegen. Aus dem zehn Jahre gültigen
Dokument kann abgelesen werden, in welchem energetischen Zustand sich
eine Immobilie befindet und welche Verbesserungsmöglichkeiten es
gibt. Das schafft für den Käufer wichtige Transparenz über die
Energiebilanz des Hauses und der zu erwartenden Betriebskosten.
Zusätzlich zu den Kosten für den Kauf muss auch für die
vorgesehenen Modernisierungen Geld eingeplant werden. Die LBS West
empfiehlt, schon vor dem Kauf einer Gebrauchtimmobilie zu prüfen, ob
mögliche Umbauten mit den örtlichen Bauvorschriften für das
Wohngebiet vereinbar sind. Bei selbstgenutztem Wohnraum gibt es
zahlreiche Förderprogramme bei der KfW oder NRW-Bank, Kommunen und
einigen Energieversorgern.
Für einen barrierearmen Umbau kann nach einer aktuellen
Gesetzesänderung auch auf Riester-geförderte Bausparverträge
zurückgegriffen werden.
Um den Kaufprozess so schlank und komfortabel wie möglich zu
machen, helfen die Immobilienexperten der LBS West nicht nur bei der
gezielten Suche nach dem passenden Objekt. Sie führen auch einen
individuellen Finanzcheck durch. Nicht vergessen werden dürfen die
Kaufnebenkosten, die inklusive Grunderwerbssteuer, notarielle
Beurkundungen und Maklergebühren mehr als zehn Prozent der Kaufsumme
betragen können.
Gute Makler begleiten die Kaufverhandlungen bis zum Notartermin.
Schritt für Schritt werden dabei unter anderem die rechtlichen Dinge
des Erwerbs geklärt: Was genau steht im Kaufvertrag? Wird die gesamte
Wohnfläche mit Berechnungsgrundlage angegeben? Welche Rechte und
Pflichten haben Käufer und Verkäufer? Bei Eigentumswohnungen in einem
Mehrfamilienhaus: Ist eine Teilungserklärung Vertragsbestandteil? Um
die Finanzierung sicher und bezahlbar aufzustellen, lohnt sich ein
Gang zu den Bauspar-Experten von LBS West und Sparkassen, die in ganz
Nordrhein-Westfalen Kunden-Center und Filialen haben.
Sind alle vertraglichen Angelegenheiten geklärt, ist es hilfreich,
bei der Hausübergabe wichtige technische Gegebenheiten zu erfragen
und möglicherweise ebenfalls schriftlich festzuhalten. Der Stand der
Wasser- und Stromzähler sollte zur Kontrolle ebenfalls notiert
werden. Dann steht dem Einzug in das neue, gebrauchte Zuhause nichts
mehr im Weg. Nur das neue Türschild muss noch angeschraubt werden.
Pressekontakt:
Thorsten Berg
Tel.: 0251/412 5360
Fax: 0251/412 5222
E-Mail: thorsten.berg@lbswest.de
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