WAZ: Die SPD, die Steuern, der Hund
- Kommentar von Ulrich Reitz
Geschrieben am 18-08-2013 |
Essen (ots) - Über Merkel wird in der SPD gemäkelt, die CDU-Frau
habe SPD-Versprechen geklaut, um die Christdemokraten sympathischer
zu machen, als sie sind. Nun allerdings beginnt die SPD damit,
SPD-Versprechen zu klauen. Lästerer werden anmerken, vielleicht wolle
ja nun auch die SPD sympathischer erscheinen, als sie ist. Aber
lassen wir das. Tatsache ist: Sowohl Kandidat Steinbrück als auch
Parteichef Gabriel sprechen nicht mehr von den Steuererhöhungen aus
ihrem Programm, sondern von Steuersenkungen, was sich die FDP kaum
noch traut. Sind Steuererhöhungen für die SPD plötzlich nicht mehr
gerecht? Und warum räumen die sozialdemokratischen Wahlkämpfer
ausgerechnet eines der wenigen Ziele weg, das Rote noch von Schwarzen
unterscheidet? Nur die Suche nach der Liebe des überwiegend
steuermuffeligen Wahlvolks kann es nicht sein. Wäre Buhlen um
Zuneigung das Ziel der SPD, hätte sie besser von vorneherein darauf
verzichtet, den Steuerzahlern rund sieben Milliarden Euro mehr als
die ohnehin schon zahlen, abknöpfen zu wollen. Dahinter steckt
Taktik. Immer mehr Sozialdemokraten erklären, auch die SPD dürfe eine
Große Koalition nicht ausschließen, was die Grünen ätzend finden
(müssen). Auch Merkel erklärt, sie wolle eine Große Koalition nicht
ausschließen, was die Liberalen ätzend finden (müssen). Für sich
genommen sind solche Anmerkungen Binsenweisheiten, schließlich gab es
bereits zwei Große Koalitionen, beide ganz erfolgreich. Aber knapp
fünf Wochen vor der Wahl wirkt das Geraune absichtsvoll platziert -
wie eine programmatische Aussage. Zumal Rot-Grün derzeit so weit von
der Wirklichkeit entfernt scheint wie ein Dobermann vom Veggie-Day.
Rot-Grün nicht wahrscheinlich, Schwarz-Gelb nicht sympathisch.
Rot-Schwarz trifft indes die Erwartung der meisten Menschen in
Deutschland, die von einer halbroten, halbschwarzen Merkel weiter
regiert (oder in Ruhe gelassen) werden wollen. Merkel sei die beste
Kanzlerkandidatin, die die SPD je hatte, ist geschrieben worden.
Gegenüber Steinbrück ist das grob ungerecht, vielleicht kommt es aber
trotzdem so. An den Steuern wird es jedenfalls kaum mehr scheitern.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
480412
weitere Artikel:
- "DER STANDARD"-Kommentar: "Nicht am fairen Wahlsieg rütteln" von Eric Frey Demokratie legitimiert auch jene Kräfte, die selbst wenig von
Demokratie halten (Ausgabe ET 19.08.2013)
Wien (ots) - Die katastrophale Entwicklung in Ägypten hat eine der
politischen Gretchenfragen der vergangenen Jahrzehnte wieder
hochaktuell gemacht: Wie hältst du es mit freien Wahlen, vor allem in
Ländern, die vom demokratischen Ideal noch weit entfernt sind?
Der nach dem Fall des Kommunismus weitverbreitete Glaube, dass ein
freier Urnengang den wichtigsten Schritt zur Demokratie darstellt,
ist längst verflogen. Zu oft hat mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: SPD Stuttgart (ots) - "Aufgekratzt und ausgelassen hat die SPD in
Berlin mit 300 000 Genossen und Gratis-Konzert-Besuchern
ihren 150. Geburtstag gefeiert. Hat Harmonie demonstriert, zwei
Millionen Euro ausgegeben, neuen Mut gefasst, 22 Kilometer
Stromkabel verlegt, ihren Kandidaten hochleben lassen - und Märchen
erzählt."
Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: 0711 / 7205 - 7110
cvd@stn.zgs.de mehr...
- WAZ: Heimreise hätte keinem geholfen
- Kommentar von Frank Preuß Essen (ots) - Der Start in den Urlaub - ein Albtraum mit einem
Unfall, mit Toten. Und dann? Einfach abhaken, den Bus wechseln und
weiterfahren an den Strand? Manchen mag das im ersten Moment
schockieren; muss man nicht sofort die Reise abbrechen und die
Jugendlichen nach Hause an den Niederrhein schicken, denn wer kann
jetzt noch an unbeschwerte Ferien im Süden denken? Die
Verantwortlichen haben anders entschieden, sie haben richtig
entschieden, sie haben schließlich niemanden gezwungen, die Tour
fortzusetzen, die meisten Eltern mehr...
- Rheinische Post: Mehr Türkisch an
Schulen ist gut für NRW
Kommentar Von Frank Vollmer Düsseldorf (ots) - Wer eine fremde Sprache lernt, dem erschließt
sich im besten Fall nicht nur eine fremde Grammatik, sondern eine
neue Welt. Schon deshalb ist der Vorstoß der Migrantenverbände
bedenkenswert, die Stellung des Türkischen an den Gymnasien in NRW zu
stärken. Wem das Argument der Horizonterweiterung zu schwammig ist,
der möge auf die nackten Zahlen schauen: In NRW lebt rund eine
Million Menschen mit türkischen Wurzeln - dass dieses riesige
Potenzial viel zu wenig genutzt wird, führen Bildungsstudien ein ums
andere Mal mehr...
- Rheinische Post: Verzweifelte SPD
Kommentar Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Mit diesem Wochenende und ihrer
Geburtstagsparty im Herzen von Berlin, die selbstverständlich zur
großen Wahlkampf-Sause wurde, setzen die Sozialdemokraten zum großen
Endspurt in diesem Wahlkampf an. Es hätten sich wohl kaum
Zehntausende zu einer Steinbrück-Rede versammelt, wenn vorher nicht
die "Prinzen" für lau gespielt hätten. Dennoch waren die Bilder
beeindruckend, die die Sozialdemokraten an diesem Wochenende erzeugen
konnten. Inhaltlich setzt die SPD dazu an, die Strategie Merkel zu
kopieren: Die eigene Angriffsfläche mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|