neues deutschland: Wohnungsprivatisierungen: Weiter geht's
Geschrieben am 20-08-2013 |
Berlin (ots) - Es soll tatsächlich einige unverbesserliche
Optimisten gegeben haben, die in den heftigsten Krisenzeiten an die
Lernfähigkeit des Kapitals geglaubt hatten. Oder zumindest der
Politik. Damals, als die Banker vorübergehend als die Buhmänner der
Nation galten und gar bei der »FAZ« darüber nachgedacht wurde, ob an
linker Gesellschaftskritik womöglich etwas dran sein könnte. Doch mit
abnehmenden Hiobsbotschaften - zumindest daheim - hat der Wind sich
gedreht. Kaum einer regt sich darüber auf, dass die Banken wieder
ihren üblichen Geschäften nachgehen und der FDP-Wirtschaftsminister
den Neuen Markt an der Börse wiederbeleben will. Auch auf dem
Immobilienmarkt wird nach wie vor Monopoly gespielt. Groß, größer, am
größten - das ist die Losung, die das krisensichere Betongold in
immer weniger Händen konzentriert. Durch Zukäufe aus der öffentlichen
Hand, wie die 21 500 Wohnungen in Baden-Württemberg, die 32 000 in
Bayern oder die 11 500 TLG-Wohnungen in allen östlichen Bundesländern
in den letzten beiden Jahren. Oder durch Risenzusammenschlüsse, wie
den jetzt geplanten, die den marktbeherrschenden Einfluss sichern
sollen. Ob Finanzinvestoren oder Immobilienriesen - um das Wohl der
Mieter geht es denen mitnichten. Selbst wenn sie sich in irgendeinem
Papier dazu verpflichten. Sie machen weiter ihr Geschäft mit dem
Wohnen, das hierzulande immer noch kein Grundrecht ist - weil es
nicht einmal im Grundgesetz steht. Wahlkampf hin oder her: Politik
wie Wirtschaft haben aus der Krise nichts gelernt.
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neues deutschland
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