(Registrieren)

Weser-Kurier: Zur Ägypten-Politik der Europäischen Union schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Geschrieben am 21-08-2013

Bremen (ots) - Endlich. Nachdem allein in den vergangenen Tagen
bei Anschlägen, Polizeigewalt und Straßenkämpfen wieder mehrere
Hundert Menschen in Ägypten ums Leben gekommen sind, beschließen die
EU-Außenminister, vorerst keine Waffen und andere militärische
Ausrüstung mehr in das instabile Land zu liefern. Ein Grund, sich
selbst auf die Schulter zu klopfen, wie es manche EU-Politiker tun,
ist die Entscheidung aber nicht. Dafür kommt sie viel zu spät. Im
Revolutionsjahr 2011 hatte die EU noch Waffen-Ausfuhrlizenzen nach
Ägypten im Wert von 303 Millionen Euro erteilt. Dabei waren wegen des
harten Vorgehens der Regierung bereits damals viele tote
Demonstranten zu beklagen. Der deutsche Außenminister Guido
Westerwelle lobt den neuen Entschluss indes als "sehr klares und
entschlossenes" Signal für ein Ende der Gewalt. Zugegeben, für seine
Verhältnisse mag das stimmen. Denn für gewöhnlich beschränkt sich
Westerwelle im Ägypten-Konflikt darauf, die Parteien in täglichen
Pressemitteilungen wahlweise zum Dialog oder zu einem sofortigen Ende
der gewaltsamen Übergriffe aufzurufen. Angesichts der
fortschreitenden Eskalation der Gewalt am Nil wirken er und seine
EU-Kolleginnen und Kollegen dabei allerdings nur wie hilflose
Zuschauer. Am Ende bleibt die traurige Gewissheit, dass in Ägypten
auch ohne neue Lieferungen mehr als genug Waffen für einen blutigen
Bürgerkrieg vorhanden sind. Schuld daran ist nicht zuletzt die
Kurzsichtigkeit des Westens. Der hat die zweifelhaften Machthaber der
Vergangenheit - ob Mubarak oder Mursi - stets mit milliardenschweren
Militärhilfen beglückt. Und im Gegensatz zur EU wollen die USA sogar
weiterhin an dieser fatal falschen Strategie festhalten.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

481101

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Zum Thema Fremdenverkehrsabgabe schreibt der Bremer WESER-KURIER: Bremen (ots) - Niedersachsen muss sich touristisch besser aufstellen. Allen Kommunen sollte es dazu erlaubt sein, eine Fremdenverkehrsabgabe zu erheben, um ihre Infrastruktur zu pflegen und zu verbessern. Im Gegenzug aber muss die Kurtaxe fallen. Kurtaxe - schon das Wort klingt nach 19.Jahrhundert, nach Badewagen, Badewärter und Kurschatten. Im 21. Jahrhundert werden von den Krankenkassen kaum noch Kuren bewilligt. Stattdessen boomen Wellness- und nachhaltige Freizeitangebote. Gäste, die für Unterkunft und Essen sowie Freizeit- mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Ein gnadenloses Urteil / Kommentar zu Manning Stuttgart (ots) - Das Urteil gegen Bradley Manning ist der letzte Beweis für die unfassbare Gnadenlosigkeit der US-Militärgerichtsbarkeit. Selbst Spione, die im Kalten Krieg Informationen an die Russen lieferten, wurden milder bestraft. Mannings Ankläger haben nicht belegen können, dass die Weitergabe von 700.000 Dokumenten an die Enthüllungsplattform Wikileaks die Sicherheit der USA gefährdet hat. Sie haben es nur behauptet und Militärrichterin Denise Lind hat ihnen geglaubt. Auch wenn das Strafmaß gegen Manning geringer ausfällt, mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Ein gutes Thema Debatte über weitere Griechenland-Hilfen Cottbus (ots) - Womöglich kommt ja doch noch Leben in diesen bislang so schläfrigen Wahlkampf. Dafür könnte ausgerechnet die schon vergessen geglaubte Euro-Krise sorgen. In einem bemerkenswerten Anflug von Wahrheitsliebe hat der Bundesfinanzminister die Notwendigkeit weiterer Hilfen für Griechenland eingeräumt. Das pfeifen die Spatzen schon seit Wochen von den Berliner Dächern. Aber nun ist es auch regierungsoffiziell. Für die SPD müsste das Eingeständnis von Wolfgang Schäuble eigentlich eine Steilvorlage sein. Ihr Kanzlerkandidat mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien Bielefeld (ots) - Der mögliche Giftgasangriff in Syrien durch Regierungstruppen, die vermutlich gezielte Zerstörung vieler christlicher Kirchen in Ägypten und grausamste Verbrechen auf der Sinaihalbinsel, die seit dem Sturz Husni Mubaraks auf somalische Verhältnisse zusteuert: Täglich addieren sich neue Meldungen und Schauplätze von Massentod und Terror zu einem Gesamtbild gefährlicher Instabilität. Der Bürgerkrieg in Syrien ist das alarmierendste Fanal, obwohl beim Blick auf die Details die Gewissheit über gute und böse Akteure schwindet. mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Protest gegen das Asylbewerberheim in Berlin-Hellersdorf Bielefeld (ots) - Ob eine Straße gebaut wird oder ein Windrad, ein Kindergarten oder ein Heim für Behinderte: Fast jedes Projekt provoziert heute nachbarschaftlichen Protest. Und dennoch müssen Aktionen vor Asylbewerberheimen wie derzeit in Berlin und vor einigen Monaten in Bielefeld besonders behandelt werden. Wer die Bilder von mutmaßlichen Giftgasangriffen in Syrien gesehen hat, kann vielleicht abschätzen, welches Leid Flüchtlinge durchmachen. Wer einen Bericht von Amnesty International über Folterungen eines politischen Dissidenten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht