Lausitzer Rundschau: Kein Frischling mehr
Zur Regierungserklärung des neuen Brandenburger Ministerpräsidenten
Geschrieben am 29-08-2013 |
Cottbus (ots) - Dietmar Woidke ist ein alter Hase. Seit 1994 sitzt
er im Brandenburger Landtag, als Agrar- und Innenminister gehörte er
verschiedenen Brandenburger Landesregierungen an. Von seiner ersten
Regierungserklärung durfte man deswegen durchaus etwas erwarten: eine
erste Duftmarke, erste Signale, was der Neue anders machen will. Den
Frischlingsrabatt eines noch nicht in seinem Ressort angekommenen
Polit-Newcomers musste Woidke am Donnerstag wirklich nicht in
Anspruch nehmen. Dumm nur, dass er es trotzdem tat. Seine
Regierungserklärung bestand zu großen Teilen aus Versatzstücken, die
er so oder so ähnlich schon beim SPD-Parteitag am Montag oder in den
Interviews vor seiner Wahl zum Besten gab. Neue Ideen, neue Konzepte?
Immerhin: Zehn Millionen Euro mehr soll es gegen den
Unterrichtsausfall an Schulen geben, sicher eine gute Idee - aber
ansonsten? Fehlanzeige. Das größte Problemthema des Landes, den
Großflughafen BER, erwähnt Woidke kaum, stattdessen kündigt der neue
Ministerpräsident an, dass sich die Landesregierung "auch im
Bundesrat weiterhin aktiv für unsere Belange" einsetzen will. Na
prima. Und dafür braucht der neue Landesvater dann noch eine
Viertelstunde mehr als eigentlich geplant. Keine Frage: Das rot-rote
Kabinett hat in den vergangenen Monaten und Jahren eine gute Arbeit
abgeliefert. Die Politik der Landesregierung wirkt, sieht man einmal
von den beständig überforderten Ministerinnen Martina Münch und Anita
Tack ab, solide, durchdacht und bodenständig. Viele Punkte des
Koalitionsvertrags sind umgesetzt. Aber bis zur nächsten Landtagswahl
ist es noch ein gutes Jahr. Was soll in dieser Zeit passieren?
Antworten auf diese Frage blieb Woidke am Donnerstag weitestgehend
schuldig. Das aber wäre die Aufgabe einer Regierungserklärung
gewesen. Will Dietmar Woidke als Ministerpräsident ebenso eine Ära
begründen wie vor ihm Manfred Stolpe und Matthias Platzeck, dann war
das etwas dürftig. Wie im Übrigen auch die Antwort der größten
Oppositionsfraktion, der CDU. Es wäre verhängnisvoll für Brandenburg,
wäre das kommende Jahr dadurch gekennzeichnet, dass sich Linkspartei
und CDU im Werben um die Gunst der SPD gegenseitig überbieten. Denn
dann würde bis zum Herbst 2014 tatsächlich nicht mehr viel passieren.
Es sei denn, Dietmar Woidke legt nun wirklich richtig los.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
482571
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Feuerwehren bangen um ihre Zukunft
Der Handlungsdruck ist hoch
MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Auch wenn die Zahl der Brandeinsätze rückläufig
ist: Nach wie vor wird durch Folgen von Brandereignissen in
Deutschland pro Jahr ein Vermögen in Milliardenhöhe vernichtet. Es
ist also nötiger denn je, eine flächendeckend effektiv
funktionierende Feuerwehrstruktur aufrechtzuerhalten. Die
Alarmsignale, die jetzt von Feuerwehrexperten ausgesendet werden,
sollten deshalb bei Politik, Kommunen sowie Großunternehmen nicht
ungehört verhallen. Denn die örtliche Flexibilität, die heute von
Arbeitnehmern erwartet wird, setzt mehr...
- Rheinische Post: Armut ist relativ
= Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Die nackten Zahlen zur Armut können schon
erschrecken. Fast jeder fünfte Bürger ist in der wohlhabenden Stadt
Düsseldorf von Armut bedroht, in Duisburg ist es gar jeder vierte.
Aber, und das ist die weniger bedrohliche Botschaft, die Armut ist
relativ. Denn als arm gilt, wer nur 60 Prozent des
Durchschnitteinkommens verdient. Das kann für die Lebenshaltung
reichen, wenn der Durchschnitt entsprechend hoch ist. In Deutschland
geht es um ein Bruttogehalt von 2500 Euro für eine vierköpfige
Familie. Das ist nicht üppig, mehr...
- Rheinische Post: Steinbrücks Dilemma
= Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Steinbrück macht auf den letzten Metern des
Wahlkampfs, was er tun muss: Angreifen, Optimismus verbreiten, sich
unerschütterlich zeigen. Und er hat auch recht mit dem Hinweis, dass
nichts entschieden sei. Vor dem Hintergrund, dass 40 Prozent der
Wahlberechtigten noch unentschlossen und insgesamt 80 Prozent nicht
wirklich festgelegt sind, erscheint die Bundestagswahl wie eine
Lotterie. Allerdings sind Steinbrücks Chancen, die Stimmung noch für
sich zu drehen, gering. Selbst beim TV-Duell, in das der wortgewandte mehr...
- Rheinische Post: Syrien eignet sich nicht für den Wahlkampf
= Von Gregor Mayntz Düsseldorf (ots) - Mag auch die Angriffslust des Herausforderers
den Wahl-Kampf in Deutschland prägen - diese im Kern kriegerisch
anmutende Sprache soll sich nicht auf militärische Aktionen
Deutschlands auswirken. Vielmehr wird der gesamte Komplex von Krieg
und Frieden im Nahen Osten auf wohltuende Weise aus der heißen
Wahlkampf-Phase herausgehalten. Der vielbeschworene Grundkonsens der
maßgebenden demokratischen Parteien in Deutschland trägt. Vorerst.
Das fällt um so leichter, als die verheerend verworrene Situation in
und um Syrien mehr...
- Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 30. August zum Thema Steuervereinfachungen Bremen (ots) - Auch aus der "Bierdeckel-Steuerreform", die sich
der frühere CDU-Vordenker Friedrich Merz vor zehn Jahren ausgedacht
hat, ist nichts geworden. Doch was sind die Gründe dafür? Zum einen
sicherlich die Ängstlichkeit vieler Politiker, zum anderen aber auch
eine gewisse Schizophrenie, zu der viele deutsche Steuerzahler
tendieren. Die Verärgerung über die Komplexität des Systems und die
Wochenenden, die mit Zettelsammlungen und unverständlichen Formularen
verbracht werden, münden einerseits leicht in Begeisterung für
Vereinfachungsvorschläge. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|