Westdeutsche Zeitung: Olympische Spiele =
Von Lothar Leuschen
Geschrieben am 08-09-2013 |
Düsseldorf (ots) - Tokio jubelt, Madrid und Istanbul tragen
Trauer. Auf den ersten Blick hat sich gestern abgespielt, was immer
geschieht, wenn das Internationale Olympische Komitee (IOC) das
größte Ereignis der Welt an einen Austragungsort vergibt. Aber auf
den zweiten Blick ist alles anders. Denn diesmal hat nicht der beste
Kandidat das Rennen gemacht, sondern der Finanzoptimierer des IOC.
Zwar ist Tokio schon heute, sieben Jahre vor Eröffnung der Spiele, in
der Lage, wichtige Kriterien des IOC zu erfüllen. So sind die meisten
Sportstätten in einem Umkreis von acht Kilometern zu erreichen und es
gibt fast schon genügend Hotelbetten. Aber dann ist da auch noch
Fuku-shima. Das Land der aufgehenden Sonne trägt schwer an den Folgen
der Atomkatastrophe. Sie wird noch Jahrzehnte nachwirken und versorgt
die Welt in der Gegenwart regelmäßig mit äußerst besorgniserregenden
Nachrichten. Am IOC scheinen die allerdings vorbei gegangen zu sein.
Denn es hat sich für Tokio und gegen Madrid sowie Istanbul
entschieden.
Angesichts der Wirtschaftskrise in Spanien sollten alle Europäer
Madrid zur Niederlage gratulieren. Deutschen, französischen oder
griechischen Steuerzahlern wäre schwer zu vermitteln gewesen, dass
sich ein Land am Tropf der EU Olympische Spiele leistet.
Istanbul dagegen löst fast schon Mitleid aus. Wieder ist ein
Versuch der Türkei gescheitert, in die Weltliga der Staaten
aufzusteigen. Aber Istanbul ist zu nah an den Brandherden der
Weltpolitik, und die innenpolitische Lage der Türkei gilt seit
Monaten als labil. Das kann sich binnen sieben Jahren freilich
ändern.
Die Wahl des IOC hat aber mit Sicherheitsaspekten wenig zu tun.
Den Herren der Ringe geht's ums Geld. 2018 richtet das südkoreanische
Pyeongchang die Winterspiele aus. Zwei Jahre später ist Tokio
Gastgeber der Sommerathleten. Olympia expandiert nach Asien. Beide
Austragungsorte versprechen wegen der Bevölkerungsdichte hohe
Einschaltquoten und damit hohe Einnahmen für das IOC.
Zyniker werden sagen, dass der olympische Kassenwart seit gestern
mit dem havarierten Reaktor von Fukushima um die Wette strahlt. Und
niemand kann es ihnen verdenken.
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Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
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