WAZ: Grauzone des legalen Betuppens
- Kommentar von Jürgen Polzin
Geschrieben am 10-09-2013 |
Essen (ots) - Gibt es ein Beispiel dafür, wie unmündig der
Verbraucher ist, dann dieses: An den Einkaufswagen mancher
Supermärkte hängt eine Lupe, damit der Kunde das Kleingedruckte
besser lesen kann. Kein Service, eher Kapitulation: Hilf Dir selbst,
dann hilft Dir vielleicht Gott.
Wer auf den Verpackungen von Lebensmitteln die Zutatenliste sucht,
sollte wahlweise Chemiker sein oder Ernährungswissenschaft studiert
haben. Manches aber muss er einfach nur wissen: Wer Schafskäse kauft,
auf der Verpackung aber keine Angabe einer Tierart findet, kann davon
ausgehen, dass der Käse aus Kuhmilch hergestellt wurde.
Wissen ist Macht, und deswegen stärkt es die Rechte der
Verbraucher, wenn ihnen die möglichen Fallen im Supermarkt aufgezeigt
werden. Solange es aber nicht strengere Kennzeichnungsregeln gibt,
bleibt es bei dieser Grauzone des legalen Betuppens.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
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