Höhere Risiken in Chemie, Pharma und Automobil
Geschrieben am 02-10-2013 |
Mainz (ots) - Chemie, Pharma und Automobil: Für diese drei von 14
analysierten Branchen hat sich laut Coface das Kreditrisiko im
vergangenen halben Jahr deutlich erhöht. Die Einschätzung gilt für
die Europäische Union(EU15). Im Vergleich zu den Alarmsignalen in
Europa sieht der internationale Kreditversicherer die Branchenrisiken
in den Schwellenländern Asiens und in Nordamerika entspannter.
Besonders die Automobilbranche in Europa bereitet den Analysten
der Coface Sorgen. Sie stufen das Kreditrisiko - mit Insolvenzen und
Zahlungsausfällen - mittlerweile als "sehr hoch" ein. Die Krise von
2009 habe die Automobilindustrie weltweit drastisch verändert. In
Europa belasten hohe Produktionskosten und geringere Absatzzahlen
viele Hersteller und Zulieferer. In Frankreich stiegen die
Insolvenzen und Insolvenzkosten im Automotive-Sektor
überdurchschnittlich an.
Neben Automobil ist für Europa betrachtet noch Metall im
dunkelroten Risikobereich. Ein "sehr hohes" Risiko sieht Coface in
den aufstrebenden Ländern Asiens und in Nordamerika derzeit in keiner
Branche. "Hoch" eingestuft werden in den asiatischen Ländern Metall,
Maschinenbau sowie Chemie und in Nordamerika lediglich Metall.
"Hoch" sind die Risiken in Europa jetzt auch in Chemie und Pharma.
Die Rendite von Chemieunternehmen sank innerhalb eines Jahres in den
EU-15-Ländern um 19 Prozent. Gründe dafür sind die nachlassende
Nachfrage und die Konkurrenz durch US-Exporteure. Auch Umsätze und
Gewinne der Apotheken gehen zurück. Sie sind, wie Hersteller
pharmazeutischer Produkte und Zwischenhändler, von den Maßnahmen zur
Kostendämpfung im Gesundheitswesen betroffen. In den asiatischen
Schwellenländern und besonders stark in China sind in der
Chemiebranche kleinere und mittlere Unternehmen zu ersten Opfern der
schwieriger gewordenen Kreditversorgung geworden. Deshalb sieht
Coface hier jetzt ein "hohes" Risiko. Für Pharma im Aufstrebenden
Asien, wie auch in Nordamerika, beobachtet Coface eine gewisse
Stabilisierung. Das Risikoniveau liegt bei "gering" beziehungsweise
"mittel".
Ihren Risikoindikator für Branchen erstellen die Coface-Ökonomen
auf Basis von Finanzdaten sowie der Zahlungserfahrungen, die der
Kreditversicherer mit Unternehmen weltweit macht. Analysiert werden
Veränderungen der Eckdaten von über 6.000 börsennotierten Unternehmen
im Aufstrebenden Asien, in Nordamerika und der Europäischen Union
(EU15). Eingang in die Bewertung finden Umsatz, Rentabilität,
Schulden, Cashflow und Zahlungsausfälle. Das Risiko wird in vier
Kategorien erfasst: gering, mittel, hoch und sehr hoch.
Details und Überblick über alle 14 Branchen: www.coface-medien.de
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.de
www.coface.de
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