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WAZ: Schlechter Dienst für die Klimapolitik - Kommentar von Frank Meßing

Geschrieben am 04-10-2013

Essen (ots) - Wie soll das zusammenpassen: Noch kurz vor der Wahl
brachte die Bundesregierung in großer Eile die Markttransparenzstelle
auf den Weg. Schwarz-Gelb wollte den Wählern signalisieren, dass
etwas getan wird gegen ständig steigende Spritpreise. Wenn es aber
darum geht, die Hersteller zu zwingen, den CO2-Ausstoß der Pkw zu
reduzieren, den Spritverbrauch zu senken und die Geldbeutel der
Autofahrer zu schonen, knickt die Regierung Merkel ein. Sie zieht
zudem den Groll der EU-Partner auf sich.

Ob sie nun wirklich den Großlimousinen-Herstellern Daimler und BMW
einen Gefallen tun will, sei einmal dahingestellt. Fest steht, dass
laschere Abgasrichtlinien die von Berlin und Brüssel formulierten
Klimaziele konterkarieren und in weite Ferne rücken.

Setzt sich Merkel in Europa durch, fehlt der Autoindustrie
weiterhin ein Anreiz, in alternative Antriebstechniken zu
investieren. Der Autoexperte Dudenhöffer sieht das Elektroauto, das
es ohnehin schwer hat, schon auf den Friedhof fahren und die Gefahr,
dass Europa Schlusslicht bei den alternativen Antrieben wird.
Insofern tut Merkel der Industrie keinen Gefallen, sondern erweist
ihr einen Bärendienst.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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