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WAZ: Strompreis steigt, die Politik versagt - Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 09-10-2013

Essen (ots) - Er steigt und steigt und steigt, aber die Politik
schaut tatenlos zu: Der Strompreis ist zu einer ernsten sozial- und
industriepolitischen Belastung geworden.

Das Ruhrgebiet ist doppelt betroffen: Mieter in der Metropolregion
finanzieren über ihren Strompreis die Photovoltaikanlagen von
Eigenheimbesitzern oder Windbauern in Bayern oder den Küstenländern.
1,8 Milliarden Euro fließen aus NRW ab. Zugleich sind hier die
meisten energieintensiven Betriebe beheimatet. Die Stahl- oder
Chemieunternehmen an Rhein und Ruhr verbrauchen 40 Prozent des
deutschen Industriestroms, und sie bezahlen trotz der vorgesehenen
Entlastungen bei der Öko-Umlage mehr als ihre Konkurrenten im
Ausland. Tausende Arbeitsplätze stehen zudem bei RWE und Co. auf der
Streichliste. Sage keiner, das war in dieser Geschwindigkeit so
gewollt.

Der Umbau der Energieversorgung hin zu den Erneuerbaren ist
sinnvoll, das Jahrhundertprojekt Energiewende aber völlig aus dem
Ruder gelaufen. Man kann nur hoffen, dass künftige Koalitionäre
schnellstmöglich diese preistreibende Umverteilungsmaschinerie
stoppen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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