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Westdeutsche Zeitung: Immer neue Negativ-Schlagzeilen aus Limburg = von Wibke Busch

Geschrieben am 10-10-2013

Düsseldorf (ots) - Was geht nur in Franz-Peter Tebartz-van Elst
vor? Beobachter können sich angesichts der immer neuen
Negativ-Schlagzeilen aus dem Bistum Limburg und eines verheerenden
Krisenmanagements des Bischofs nur verwundert die Augen reiben. Der
Strafbefehl wegen falscher Versicherung an Eides statt - also wegen
des schwerwiegenden Vorwurfs einer Falschaussage - schlägt dem Fass
den Boden aus. Der offensichtlich beratungsresistente und
realitätsfremde Kirchenmann schadet dabei nicht nur sich selbst,
sondern der gesamten katholischen Kirche in Deutschland - und muss
daher seinen Hut nehmen.

Der gebürtige Niederrheiner bestätigt mit seinem Handeln alle
Vorurteile, mit denen die katholische Kirche seit langem zu kämpfen
hat: prunksüchtig, abgehoben, autoritär, weit entfernt von den
Menschen. Darunter leiden vor allem diejenigen in der Kirche, die mit
ihrer Arbeit jeden Tag unter Beweis stellen, dass es anders geht.

Die Debatte um den umstrittenen Limburger Bischof kommt zu einer
Zeit, in der in der Kirche ein neuer Wind weht. Er kommt aus dem
Vatikan, wo der neue Papst die Fenster weit aufreißt und damit die
Hoffnung auf weitreichende Reformen nährt. Franziskus ist mit seiner
Bescheidenheit und seiner Nähe zu den Gläubigen der glatte
Gegenentwurf zu Tebartz-van Elst und verschafft damit seiner Kirche -
nicht zuletzt in Deutschland - Aufwind und neues Vertrauen. Dies wird
durch den Limburger Bischof schlichtweg konterkariert.

Der Papst dürfte die Geschehnisse in Limburg daher mit Unwillen
verfolgen. Und auch deutsche Bischöfe haben mittlerweile offenbar
erkannt, wie sehr Tebartz-van Elst der gesamten Institution schadet.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, ließ gestern
deutliche Absetzungstendenzen erkennen. Er will nun mit Franziskus
über den Fall beraten.

Für die Bischofskonferenz kann es keinen anderen Weg geben, als
den Druck auf Tebartz-van Elst zu erhöhen, sein Amt zur Verfügung zu
stellen. Sie muss zeigen, dass sie ein solches Verhalten nicht
gutheißt. Und sie muss dies zügig tun. Nur so wird sie eine
neuerliche Vertrauenskrise abwenden können.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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