EBM 2013: Missverständnis oder Wortbruch? / Freie Ärzteschaft fordert von CDU/CSU Umsetzung der Regierungsvorhaben
Geschrieben am 14-10-2013 |
Essen (ots) - Während der Koalitionspoker um die künftige
Bundesregierung auf Hochtouren läuft und Inhalte ausgelotet werden,
dreht sich seit zwei Wochen bereits das Rad des neuen einheitlichen
Bewertungsmaßstabes für ambulante ärztliche Leistungen, des EBM 2013.
"Ohne Mehrwert, ohne Transparenz, widersprüchlich, selbst von Ärzten
kaum zu verstehen - und weit entfernt von dem, was Schwarz-Gelb vor
vier Jahren in den Koalitionsvertrag geschrieben hat", urteilt
Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft, das
Honorarsystem ab.
Zur Erinnerung: CDU/CSU und FDP wollten sich für ein "einfaches,
verständliches Vergütungssystem, das die Leistungen adäquat
abbildet", stark machen und "die Möglichkeiten der Kostenerstattung
ausweiten". Dietrich dazu: "Der neue EBM ist demzufolge entweder ein
Missverständnis oder die Regierung hat ihr Wort nicht gehalten. Wir
erwarten jetzt von der Union als maßgebliche Gestalterin in einer
neuen Regierung, dass sie ihre Vorhaben sachgerecht umsetzt." Denn
"Ärzte brauchen einen gesicherten Rahmen für ihre Arbeit" - das
hatten die Parteien 2009 schon richtig erkannt.
Der neue EBM lenkt aber in die entgegengesetzte Richtung: Das
undurchsichtige Sachleistungsprinzip wird zementiert, die
Demotivierung der Ärzteschaft vorangetrieben und der Ärztemangel
verstärkt. Längst ist der EBM auch zum Zankapfel in den
Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) geworden. Einzelne Berufsverbände
nutzen nun den Disput, um Selektivverträge durchzudrücken - "ein Weg,
der aber ebenso wenig einen für die unabhängige ärztliche Tätigkeit
gesicherten Rahmen schafft, und zudem die freie Arztwahl der
Patienten einschränkt", kritisiert der FÄ-Chef. "Sowohl das KV-System
mit dem Bürokratiemonster EBM als auch Selektivverträge tragen das
Gesundheitswesen nicht nachhaltig."
Vielmehr müssten nun ernsthaft Modelle zur Kostenerstattung
diskutiert werden, die für Ärzte wie Patienten Transparenz für
medizinische Leistungen schaffen und Therapiefreiheit gewährleisten.
"Denn Realität ist", so Dietrich, "dass Ärzte ihren Patienten in
vielen Fällen Rechnungen für notwendige Behandlungen schreiben
müssen, weil mittels KV und EBM keine ausreichende Versorgung möglich
ist." Angesichts von Milliardenüberschüssen seien die Kassen hier in
der Erstattungspflicht.
Über die Freie Ärzteschaft e. V.
Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.
Pressekontakt:
Daniela Schmidt, Tel.: 0176 49963803, E-Mail:
presse@freie-aerzteschaft.de
V.i.S.d.P: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V., Vorsitzender,
Gervinusstraße 10, 45144 Essen, Tel.: 0201 4690939, E-Mail:
mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
490909
weitere Artikel:
- DOSB/dsj laden ein zur Fachkonferenz Sport und Schule / Am 17. und 18. Oktober 2013 in Karlsruhe Frankfurt/Main (ots) - Unter dem Titel "Die Rolle des
organisierten Sports in der Ganztagsbildung" findet am kommenden
Donnerstag und Freitag (17. und 18. Oktober 2013) die Fachkonferenz
Sport und Schule des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der
Deutschen Sportjugend (dsj) in Karlsruhe statt. Die Fachkonferenz ist
mit 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern komplett ausgebucht.
Tagungsziel in Karlsruhe ist es, gemeinsam mit den Vertreterinnen
und Vertretern der Mitgliedsorganisationen von DOSB und dsj die
aktuellen schulpolitischen mehr...
- Neue OZ: Achtung korrigiertes Zitat: Neue OZ - Interview mit Christian Lindner, designierter FDP-Chef Osnabrück (ots) - Lindner: Erstmals seit Jahren Mitgliederzuwachs
bei der FDP
Designierter Vorsitzender gibt sich "motiviert" für Neuaufbau der
Liberalen - Gegen "staatliche Besserungsanstalt" - Große Koalition
erwartet Osnabrück.- Der designierte FDP-Chef Christian Lindner zeigt
sich trotz des historisch schwachen Abschneidens seiner Partei bei
der Bundestagswahl zuversichtlich für eine außerparlamentarische
Erneuerung. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Montag) sagte Lindner, die Liberalen hätten im vorigen mehr...
- FREIE WÄHLER und ÖDP klagen gegen 3%-Hürde vor dem
Bundesverfassungsgericht / Rechtsvertreter Prof. von Arnim: "Gericht hatte auch 5% aus guten Gründen gekippt" Berlin (ots) - Die FREIEN WÄHLER und die Ökologisch-Demokratische
Partei (ÖDP) haben soeben Klage gegen die 3%-Klausel für
Europa-Wahlen beim Bundesverfassungsgericht eingereicht mit der
dringenden Bitte um eine rasche Entscheidung. Die Vorsitzenden beider
Parteien, Hubert Aiwanger für die FREIEN WÄHLER, Sebastian
Frankenberger für die Ökologisch-Demokratische Partei und der
Verfassungsrechtler Professor Hans Herbert von Arnim haben heute in
Berlin die Klage und inhaltlichen Mängel des 3 %-Gesetzes
vorgestellt.
Die Bundestags-Fraktionen, mehr...
- Kfz-Gewerbe lehnt zusätzliche steuerliche Belastungen ab München (ots) - Eine zusätzliche steuerliche Belastung der kleinen
und mittelständischen Unternehmen lehnt der Zentralverband Deutsches
Kfz-Gewerbe (ZDK) ab. In Anbetracht der laufenden Koalitionsgespräche
sagte ZDK-Präsident Robert Rademacher auf der 41. Bundestagung des
Kfz-Gewerbes in München, dass sich eine Erhöhung des
Spitzensteuersatzes negativ auf die ohnehin schon angespannte
Ertragssituation im Kfz-Gewerbe auswirken würde. "In Verbindung mit
einer Vermögensbesteuerung hätte dies verheerende Folgen, weil es die
wirtschaftliche mehr...
- Eva Bulling-Schröter: Autolobby im Kanzleramt Berlin (ots) - "Unverschämter Lobbyismus für Daimler, VW und BMW.
Das ist offensichtlich der Ausblick für die Klimapolitik der
kommenden Bundesregierung", so Eva Bulling-Schröter, umweltpolitische
Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, angesichts der Blockade
Deutschlands bei der Verabschiedung EU-weit strengerer CO2-Grenzwerte
für PKWs. Bulling-Schröter weiter:
"Es braucht gar keine FDP als Speerspitze der Wirtschaftslobby.
Den Job macht die Union im Kanzleramt auch allein ganz gut - die
deutschen Automobilkonzerne können sich auf mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|