Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Sondierungen/SPD
Geschrieben am 15-10-2013 |
Stuttgart (ots) - Nach dem ersten Treffen zwischen Union und SPD
erschien der Weg in eine Große Koalition beinahe wie ein
Sonntagsspaziergang. Die beiden Volksparteien gingen viel
freundlicher miteinander um, als das nach einem konfrontativen
Wahlkampf zu erwarten war. Nun zeigt sich aber: der Teufel steckt in
den Details. Die SPD-Spitze wäre dringend darauf angewiesen, ihrem
Parteikonvent am Wochenende einen ersten symbolischen Erfolg
vorweisen zu können, der Basis und Funktionäre gnädig stimmt für ein
Bündnis mit der Union. Die Union verweigert den Genossen eine solche
Morgengabe - bis jetzt zumindest. Sie wird einsehen müssen, dass jede
Koalition ihren Preis hat. Ungeachtet dessen kommt es SPD-Chef
Gabriel durchaus entgegen, dass nicht alles so glatt läuft, als sei
es bei einem Mittagessen im Kanzleramt eingefädelt. So kann er
glaubhaft machen, dass er keineswegs mit wehenden Fahnen zur
Konkurrenz überläuft. Auch das gehört zur Inszenierung von Macht.
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