Westdeutsche Zeitung: Kompromiss im Ringen um den US-Haushalt =
von Peter Lausmann
Geschrieben am 17-10-2013 |
Düsseldorf (ots) - Von wegen nochmals gutgegangen. Am Ende hat der
Poker um den US-Haushalt nur Verlierer. Denn was ist wirklich
erreicht? Nichts - das Problem ist nur aufgeschoben. Wieder einmal.
Diesmal bis spätestens Februar. Keine Perspektive, mit der sich
wirklich konstruktiv arbeiten lässt. Entsprechend kann von Jubel,
Befreiung und Neuanfang keine Rede sein. Im Gegenteil: Die USA stehen
in wenigen Wochen erneut vor dem Problem, für das sie seit Jahren
keine Lösung finden wollen.
Denn zu Recht ist die Hoffnung gering, dass die finanzielle
Verschnaufpause für konstruktive Gespräche genutzt werden wird. Zu
gespalten sind Land und Politik. Das erbitterte Ringen um neue
Schulden in Verbindung mit der Gesundheitsreform "Obamacare" hat
bestehende Gräben nur noch weiter aufgerissen. Diese Polarisierung
den radikalen Republikanern der Tea Party zuzuschreiben, ist
allerdings nur teilweise richtig. Alle Parteien und deren Flügel
haben mit ihrer Blockadehaltung dazu beigetragen, dass Hass und
Verweigerung den politischen Diskurs in den USA prägen. Das gilt
mittlerweile auch für das Obama-Lager, was es zu einer Krise des
ganzen Systems macht, die keinen Sieger kennt.
Denn der Haushaltsstreit ist längst kein Luxusproblem. Die USA
gehen durch eine tiefe wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise.
Während sich die Politik in Machtspielchen ergeht, rutscht die
Wirtschaft weiter ab, steigen Armut und Arbeitslosigkeit, legt sich
die Weltmacht außenpolitisch Fesseln an. Ein Präsident, der kein
Budget hat, ist mittelfristig kein glaubwürdiger Verhandlungspartner
in wichtigen Fragen der weltweiten Wirtschaft und Sicherheit.
Die besondere Tragik kommt dabei der Person Barack Obama selbst
zu: 2009 trat er als Versöhner mit der Vision für ein besseres
Amerika an. Ein Land, das auch die Schwachen nicht allein lässt, zum
Beispiel durch "Obamacare". Vier Jahre - und ein kurzes Aufflackern
nach der Wiederwahl 2012 - später hat die Realität Obama
abgeschliffen. Um sich durchzusetzen, muss er die Mittel seiner
Gegner einsetzen - nur noch härter, will er erfolgreich sein. Ihm
bleiben nur die Kategorien "harter Hund" oder "lahme Ente" - wie
vielen vor ihm. Sein "Change", sein Wandel, ist abgeblasen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
491787
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur US-Haushaltskrise Bielefeld (ots) - Mit jeder neu inszenierten Krise wagen sich die
republikanischen Hitzköpfe in Washington näher an den Abgrund heran.
Diesmal schickten sie Millionen Staatsangestellte in den unbezahlten
Zwangsurlaub und kokettierten ernsthaft mit der Idee, einen
Staatsbankrott zu riskieren. Sprichwörtlich in letzter Minute traten
sie von der Klippe zurück. Die Katastrophe blieb aus, weil sich
besonnenere Kräfte noch einmal durchsetzten.
Paradoxerweise hat Barack Obama diesen Ausgang mit eiserner
Sturheit erzwungen. Der Präsident mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Großen Koalition Bielefeld (ots) - Die Deutschen bekommen also, was sie laut
Meinungsumfrage wollen: die Große Koalition. Das ist zumindest der
Tenor, der nach den Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD von
den Parteispitzen zu hören war. Aussagen, ob die Steuern sinken oder
steigen, ob ein flächendeckender Mindestlohn vom Staat oder den
Tarifparteien festgelegt werden soll oder ob die starken Euro-Länder
für die Schulden der schwachen zahlen sollen, blieben gestern aus.
Und worüber will der SPD-Parteikonvent am Sonntag abstimmen? Nicht mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: "Stuttgarter Nachrichten" Kommentar zu Limburger Bischof Stuttgart (ots) - Die Causa Limburg droht aus dem Ruder zu laufen.
Weil die Öffentlichkeit allmählich das Interesse an dem großspurigen
Oberhirten zu verlieren scheint, rücken neue Fragen in den
Vordergrund. Wie unermesslich reich ist Mutter Kirche? Verfügt sie
wirklich über 270 Milliarden Euro? Sitzt sie tatsächlich auf 65
Milliarden Euro Barem? Braucht sie vom Staat Jahr für Jahr überhaupt
19 Milliarden Euro für Kindergärten, Schulen, Fakultäten und
Entwicklungsprojekte? Dass die Fragen falsch gestellt sind, nur
dümmlich Neid schüren mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Haushaltsstreit und Finanz-Frieden in den Vereinigten Staaten Regensburg (ots) - Nur Verlierer
Mit jeder neu inszenierten Krise wagen sich die republikanischen
Hitzköpfe in Washington näher an den Abgrund heran. Diesmal schickten
sie Millionen Staatsangestellte in den unbezahlten Zwangsurlaub und
kokettierten ernsthaft mit der Idee, einen Staatsbankrott zu
riskieren. Sprichwörtlich in letzter Minute traten sie von der Klippe
zurück. Die Katastrophe blieb aus, weil sich besonnenere Kräfte noch
einmal durchsetzten. Paradoxerweise hat Barack Obama diesen Ausgang
mit eiserner Sturheit erzwungen. mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zum Fall Tebartz-van Elst / Katholische Kirche Regensburg (ots) - Tiefer Riss durch die Kirche
Der Fall Tebartz-van Elst offenbart Gräben, die von Limburg auch
über Regensburg nach Rom verlaufen.
Von Stefan Stark, MZ
Es ächzt, knarzt und bröckelt gewaltig im Gebälk der katholischen
Kirche: Mit seinem feudalistischen Gebaren aus Prunksucht, Protz und
Abgehobenheit hat der Limburger Bischof der katholischen Kirche
schweren Schaden zugefügt - vom Fundament bis zum Dach hinauf. Dabei
es geht um weit mehr als die Frage, ob Baukosten von bis zu 40
Millionen Euro für mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|