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WAZ: Einblicke hinter Fabrikmauern. Kommentar von Annika Fischer

Geschrieben am 18-10-2013

Essen (ots) - Über den Bürger als ihren Feind hat die Industrie
zuletzt oft geklagt: der Kraftwerke nicht will, Pipelines nicht oder
Deponien. Der sogar aufsteht und dagegen kämpft. "Mensch und
Industrie - passt das zusammen?", fragten die Gastgeber der "Nacht
der Industrie" bang. Nur denken und agieren Bürger ja so, weil sie
eine gewisse Vorstellung haben: Industrie macht Dreck und Krach und
krank. Dabei macht sie im eigentlichen Sinne das Gegenteil: stellt
Dinge her, die der Mensch im Alltag braucht, die mit seinem Leben
unmittelbar zu tun haben. Wer sich jetzt abends an den Fabriktoren
drängte, hat das erfahren. Tausende schauten zu, wie Stahl erzeugt,
Blech gewalzt, Müll verbrannt wird. Sahen, wie sauber das heute geht,
hörten, wie schwierig es ist, fragten kritisch nach - und staunten.
Selbst aus einem Rohr durch die Ostsee wurde auf diese Weise etwas
Persönliches: gemacht in meiner Stadt! Industrie ist im Ruhrgebiet
nicht nur Kultur, also Vergangenheit. Sie ist Gegenwart, immer noch,
gerade hier. Wird aber Zukunft nur sein, wenn sie ihre dicken Mauern
für die Menschen öffnet, ihnen zeigt, was sie da macht. Und was sie
kann.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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