Westdeutsche Zeitung: NRW braucht eine verlässliche Politik =
Von Wibke Busch
Geschrieben am 22-10-2013 |
Düsseldorf (ots) - Ein wenig fühlte man sich an alte rot-grüne
Streit-Zeiten erinnert: Zwischen SPD und Grünen knirscht es - und
gestern platzte dem Grünen-Fraktionschef Reiner Priggen kontrolliert
der Kragen. Das ist ungewöhnlich, weil die Koalition unter Führung
von SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bislang auffallend
geräuschlos zusammengearbeitet hatte. Und auch wenn es nicht wie
unter Wolfgang Clement und Peer Steinbrück zu einer tiefen
Koalitionskrise kommen dürfte - der Vorgang zeigt, dass die Gräben
zwischen den Partnern in der Energiepolitik unverändert tief sind.
Die SPD ist traditionell kohle- und industriefreundlich, die
Grünen dagegen setzen ganz auf den Ausbau der erneuerbaren Energien.
Es ist daher nicht das erste Mal, dass Priggen und
Wirtschaftsminister Garrelt Duin aneinandergeraten. Beim Streit um
das auf Eis liegende neue Kohlekraftwerk in Datteln retteten sich
beide Seiten in einen Formelkompromiss. Und auch gestern war die SPD
bemüht, den neuerlichen Zwist zwischen den beiden Männern auf kleiner
Flamme zu kochen.
Damit ist die Kuh aber nicht vom Eis. Im Gegenteil: Von heute an
werden in Berlin die Weichen für eine schwarz-rote Koalition auf
Bundesebene gestellt. Eines der wichtigsten Themen: die Energiewende.
Und für die Sozialdemokraten führt ausgerechnet
NRW-Ministerpräsidentin Kraft die Gespräche. Da sich Union und SPD in
der Energiepolitik näher sind als SPD und Grüne, ist neuer Streit in
NRW programmiert.
Rot-Grün sollte daher den jüngsten Streit als reinigendes Gewitter
nutzen, sich an einen Tisch setzen und zu einer gemeinsamen Linie
kommen. Da helfen weder öffentliche Äußerungen, noch Hinweise auf den
Koalitionsvertrag.
Dabei sollte allen Beteiligten mehr als klar geworden sein, dass
es mit der Energiewende nicht rund läuft. Gerade aber NRW ist als
Industrieland Nummer eins in Deutschland auf bezahlbaren Strom
angewiesen. Verbraucher und Unternehmen, die Energie aus fossilen und
aus regenerativen Quellen produzieren, brauchen Planungssicherheit.
Zeit also, Grabenkämpfe zu überwinden und sich mit einer Stimme für
die Interessen des Bundeslandes einzusetzen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
492544
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Bestätigung des VW-Gesetzes in Luxemburg Frankfurt/Oder (ots) - Es kann heute eigentlich nicht mehr darum
gehen, dass sich Ministerpräsidenten oder Gewerkschaftschefs als
Herren im VW-Hause fühlen dürfen. Und deshalb die Gefahr besteht,
dass sich die Konzernleitung diese Mit-Herrscher gewogen machen
möchte. Koste es, was es wolle - wie man an unappetitlichen Skandalen
ablesen konnte. Nun hat der derzeitige VW-Chef bewiesen, dass man
trotz des Gesetzes stark wachsen kann. Doch das kann sich ändern.
Kommt ein Einbruch, muss man abspecken. Das funktioniert am besten,
wenn mehr...
- NRZ: Der falsche Krieg - ein Kommentar von JAN JESSEN Essen (ots) - Der Drohnenkrieg der USA mag von Präsident Barack
Obama als ein legitimer Akt der Selbstverteidigung bewertet werden.
Tatsächlich ist er nicht nur völkerrechtlich fragwürdig, sondern auch
strategisch falsch. Es ist ja richtig: Bei diesen Angriffen aus der
Luft sind Dutzende El-Kaida- und Taliban-Führer ausgeschaltet worden,
die eine konkrete Bedrohung insbesondere von US-Truppen in
Afghanistan darstellten. Allerdings starben dabei neben Tausenden
niedrigrangigen Mitgliedern dieser Organisationen auch Hunderte
Zivilisten. mehr...
- NRZ: Clement heißt jetzt Duin - ein Kommentar von THEO SCHUMACHER Essen (ots) - Clement ist wieder da, nur heißt er jetzt Duin. In
der Manier des früheren SPD-Ministerpräsidenten setzt der
Wirtschaftsminister alles daran, das zuletzt etwas verblasste
industrielle Profil seiner Partei zu beleben und vor
Verhandlungsbeginn mit der CDU in Berlin politischen Strom aus NRW
einzuspeisen. Dabei stört es ihn nicht, dass der grüne
Koalitionspartner sich provoziert fühlen muss. So schlimm, wie die
NRW-Genossen mit Hannelore Kraft an der Spitze wochenlang getan
haben, kann also die Große Koalition nicht mehr...
- neues deutschland: Bundestag: Norberts Restedemokratie Berlin (ots) - Seit Dienstag werden die bundesrepublikanischen
Wähler und Wählerinnen - zumindest diejenigen, deren Partei es in den
Bundestag geschafft hat - wieder repräsentiert. Für sie gearbeitet
wird noch nicht. Die zu große Koalition braucht noch Zeit und nimmt
sie sich. Genau wie die zwei zusätzlichen
Vize-Parlamentspräsidentenposten. Der Rest ist empört. Ein gutes
Training. Mehr als das ist die nächsten vier Jahre realpolitisch für
die Opposition nicht drin und Schwarz-Rot wird noch vieles nehmen:
Sozialdemokraten die Restwürde, mehr...
- NRZ: Auftakt zu einer sozialen Tragödie - ein Kommentar von PETER HAHNE Essen (ots) - Wie hoch die Dunkelziffer derer ist, die im Alter zu
wenig Geld für ein menschenwürdiges Leben aufbringen, lässt sich nur
erahnen. Der DGB dürfte richtig liegen mit der Einschätzung, wonach
viele Ältere aus Scham auf den entwürdigenden Gang zum Sozialamt
verzichten. Kein Vertun: Es ist gut, dass sich der Staat um ältere
Menschen in Not kümmert. Der Sozialstaat bringt damit immerhin noch
einen Rest an finanzieller Kraft und Respekt für seine Alten auf.
Dennoch sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass sich das mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|