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Pflege: Gratisreform nur mit Leistungskürzungen möglich / bpa kritisiert Äußerungen von Arbeitgeberpräsident Hundt

Geschrieben am 05-11-2013

Berlin (ots) - Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände (BDA) Dieter Hundt hat die zukünftigen
Koalitionspartner davor gewarnt, eine Erhöhung der Beiträge zur
Pflegeversicherung zu vereinbaren, und behauptet, eine Reform wäre
auch kostenneutral möglich. Bernd Meurer, Präsident des
Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), sieht
in dieser Äußerung einen Affront gegen alle, die mit dem Thema zu tun
haben, egal ob als Betroffene oder Pflegende: "Wer sich ernsthaft
gegen eine Beitragserhöhung bei der Pflegeversicherung ausspricht,
müsste einer wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen erklären,
dass dann die Leistungen der Versicherung künftig reduziert werden
müssten und damit Pflegebedürftigkeit wieder zum Sozialhilferisiko
Nummer 1 würde", kritisiert Meurer.

"Solche alten Reflexe der Arbeitgeberverbände muten nach offen
gezeigter Unkenntnis über die Auswirkungen auf die pflegebedürftigen
Menschen an. Jeder, der auch nur am Rande die Nachrichten über den
demografischen Wandel verfolgt, weiß, dass die Zahl der
pflegebedürftigen Menschen wächst. Entsprechend steigt auch der
Bedarf an Leistungen aus der Pflegeversicherung. Wer vor diesem
Hintergrund eine ,Kostenneutralität' auch nur im Entferntesten für
möglich hält, ignoriert die inzwischen allseits bekannte Entwicklung
auf nahezu gefährliche Art und Weise", so Meurer weiter. Der bpa
sieht eine Anhebung des Pflegebeitrags seit Jahren als dringend
notwendig an. Erst Ende Oktober hatte der Verband es in einer
Pressemitteilung begrüßt, dass zwischen Union und SPD über eine
Erhöhung der Beiträge offenbar Einigkeit besteht.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa
tragen die Verantwortung für rund 245.000 Arbeitsplätze und circa
18.900 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 19,4
Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Herbert Mauel, Bernd Tews, Geschäftsführer, Tel.: 030-30878860,
www.bpa.de


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