Twitter startet mit hohen Erwartungen
Geschrieben am 06-11-2013 |
Frankfurt am Main (ots) -
Investorenerwartungen speisen sich aus Vergleich mit früheren
prominenten Internet-IPOs / Google, Yahoo, LinkedIn und Facebook
zusammen konnten Marktkapitalisierung seit IPO um 393 Milliarden
US-Dollar steigern / Twitter ist Beispiel für "gewinnlosen IPO"
Die Aktienkurse von Google, Yahoo, LinkedIn und Facebook haben
sich seit dem jeweiligen Börsengang der Unternehmen durchweg positiv
entwickelt (Stand: 1. November 2013). Die relative Steigerung liegt
zwischen 16 Prozent (Facebook) und mehr als 10.000 Prozent (Yahoo).
Bei diesen Steigerungsraten ist zu bedenken, dass Yahoo in der
Morgendämmerung des Internetzeitalters als Start-Up mit einer
anfänglichen Marktkapitalisierung von 334 Millionen US-Dollar ging
und heute 33,9 Milliarden US-Dollar wert ist. Facebook hingegen ging
2012 als bereits etablierter Internetgigant in Form eines Jumbo-IPOs
an die Börse und konnte seine Marktkapitalisierung trotz einer
zwischenzeitlichen Schwächephase auf mehr als 121 Milliarden
US-Dollar steigern.
Läutet Twitter neue Phase "gewinnloser IPOs" ein?
Twitter konnte zuletzt noch keinen Gewinn ausweisen. Beim 2012 an
die Börse gegangenen Facebook hatte sich die Gewinnsituation im
dritten Quartal zwar verbessert, das Kurs-/Gewinnverhältnis lag aber
immer noch bei mehr als 100. Trotzdem konnten beide Unternehmen bei
ihren Börsengängen jeweils eine erhebliche Marktkapitalisierung
erreichen. Christoph Gruss, Partner im Bereich Capital Markets and
Accounting Advisory Services bei der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC: "Angesichts dieser Daten stellt sich die
Frage, ob wir in eine Phase eintreten, in der fehlender Gewinn
grundsätzlich kein Hemmnis für einen erfolgreichen IPO darstellt. In
Deutschland stellen Profitabilität und die plausible Aussicht auf
weiteres Gewinnwachstum nach wie vor zentrale Voraussetzungen eines
erfolgreichen Börsengangs dar. Der internationale Vergleich zeigt,
dass das nicht überall der Fall ist."
"Die Kursentwicklung von Yahoo hingegen spiegelt den rasanten
Bedeutungsgewinn des Internets zwischen den neunziger Jahren und
heute wider", so Christoph Gruss. "Ein Unternehmen wie Twitter, das
mit einem hohen Bekanntheitsgrad und einer originellen Geschäftsidee
ausgestattet ist, kann heute natürlich mit einer wesentlichen höheren
Bewertung seine Börsenlaufbahn starten als dies 1996 der Fall war",
erklärt Gruss.
Die Bewertung von Yahoo mutet bescheiden an, vergleicht man sie
mit denen des Suchmaschinen-Wettbewerbers Google. Mit einer aktuellen
Marktkapitalisierung von mehr als 343 Milliarden US-Dollar rangiert
das Unternehmen unter den wertvollsten Gesellschaften der Welt und
damit in einer Größenordnung mit Apple und Exxon Mobil. Dies sind 320
Milliarden US-Dollar mehr als zum Zeitpunkt des Börsengangs im Jahr
2004. Der Gewinn von Google für das letzte volle Geschäftsjahr 2012
lag bei mehr als 10,7 Milliarden US-Dollar.
"Das Internet wird aller Voraussicht nach künftig eine noch
wichtigere Rolle in unserem Leben spielen als heute. Wer heute eine
dominierende Stellung im Internet innehat, dem trauen Investoren das
grundsätzlich auch für die Zukunft zu", so Christoph Gruss. Der
Erfolg kommt aber nicht von allein. "Die Internetwirtschaft ist ein
extrem schnelllebiger und dynamischer Sektor. Nur wer Strömungen
antizipiert, selbst neue Trends setzen und dies in ein tragfähiges
Unternehmensmodell überführen kann, hat hier Chancen dauerhaft vorne
zu bleiben. Wer das nicht schafft, kann auch schnell der "Champion
von gestern" sein", führt Gruss weiter aus.
Twitter-Geschäftsmodell wird seine Tragfähigkeit beweisen müssen
Unter diesem Druck wird auch Twitter nach seinem Börsengang
stehen. Denn wer eine Marktkapitalisierung im zweistelligen
Milliarden-Dollar-Bereich rechtfertigen will, muss Popularität und
Nutzerreichweite in absehbarer Zeit in messbare Erfolge ummünzen.
"Nach der technischen Innovation ist das die zweite große
Herausforderung, vor der jeder Internetunternehmer steht", so
Christoph Gruss. Die Beispiele Yahoo, Google, LinkedIn und Facebook
zeigen aber, dass die Börse durchaus bereit ist, jene Unternehmen zu
belohnen, denen sie diesen Schritt zutraut.
Über PwC:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Mehr als
169.000 Mitarbeiter in 158 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 8.900 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,45 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Thomas Meinhardt
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 9585 - 5433
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Tel.: +43/50304/15-2397
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