Neue OZ: Kommentar zu Ostdeutschland
Geschrieben am 17-11-2013 |
Osnabrück (ots) - Soli für alle
Und sie gibt es doch, die blühenden Landschaften in
Ostdeutschland. Es hat länger gedauert, als es einst Helmut Kohl, der
Kanzler der Einheit, versprochen hat. Doch nun, fast eine Generation
nach dem Mauerfall, haben die neuen Bundesländer im Vergleich zum
Westen deutlich aufgeholt. Trotz aller Fehler, Rückschläge und
Belastungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten zeigt der neueste
Regierungsbericht auf, dass dieses Land die riesige Herausforderung
gemeistert hat. Deutschland ist nicht nur wiedervereint, sondern auch
tatsächlich zusammengewachsen. Ein eindeutiges Indiz dafür ist, dass
der Strom junger Ostdeutscher in den Westen allmählich versiegt.
Gleichwohl: Probleme gibt es noch zuhauf. So ist vor allem die
durchschnittliche Arbeitslosenquote im Osten weit höher als im
Westen. Jenseits der Boomregionen wie Dresden und Leipzig gibt es
etwa in Mecklenburg-Vorpommern ganze Landstriche, die verödet sind
und kaum Zukunftschancen haben. Das gilt jedoch auch für
Problemregionen im Westen wie den Harz in Niedersachsen. Im
Ruhrgebiet blicken darüber hinaus zahlreiche hoch verschuldete Städte
längst neidisch auf manche Gemeinde in Sachsen-Anhalt oder Thüringen.
Deutschland benötigt deshalb nicht mehr den Soli für den Osten,
sondern einen neuen Aufbaupakt für arme Kommunen in allen
Bundesländern. Die künftige Bundesregierung sollte mit Mut und
Augenmaß die notwendige Reform angehen.
Michael Clasen
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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