Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Schwarz-Rot/Arbeitgeberkritik
Geschrieben am 19-11-2013 |
Stuttgart (ots) - Die Wirtschaft ist immer unzufrieden. Was jedoch
die neue Regierung an bürokratischen Belastungen plant, ist schon
gemessen an deren Zahl bedrohlich. Die Geschwindigkeit, mit der neue
Vorschriften aus dem Hut gezaubert werden, ist riskant.
Kanzlerin Angela Merkel argumentiert, es gelte Fehlentwicklungen
zu beseitigen. Im vergangenen Jahrzehnt ging es vor allem darum,
Hürden auf dem Arbeitsmarkt zu senken. Die Flexibilisierung führte
sicherlich auch zu unerwünschten Effekten. Die Wirtschaftsverbände
sahen in den vergangenen Jahren tatenlos zu, wie Schwarze Schafe
Regelungslücken ausnutzten. Sie dürfen sich nicht wundern, wenn jetzt
nach dem Gesetzgeber gerufen wird.
Die Politik muss sich dennoch hüten, das Kind mit dem Bade
auszuschütten. Der Werkvertrag spielt im Geschäftsleben eine wichtige
Rolle. Autobauer vergeben mit Werkverträgen seit Jahrzehnten Aufträge
an Zulieferer. Die Politik sollte mit Augenmaß vorgehen. Sonst wird
die große Koalition zum Risiko für den Aufschwung.
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