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Bioland lehnt Freihandelsabkommen mit USA und Kanada ab

Geschrieben am 26-11-2013

Mainz (ots) - Die Bioland-Bundesdelegiertenversammlung hat heute
in Fulda einstimmig eine Resolution zu den Freihandelsabkommen der EU
mit den USA und Kanada verabschiedet:

"Bioland lehnt die Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA
sowie zwischen der EU und Kanada in seiner angedachten Form ab. Die
Verhandlungen, die die Europäische Kommission mit den USA derzeit
hinter verschlossenen Türen führt, müssen sofort gestoppt werden.
Notwendig ist vielmehr ein breiter und transparenter
gesellschaftlicher Diskurs darüber, wie globaler Handel künftig
umwelt- und sozialgerecht gestaltet werden soll."

"Mit dem Freihandelsabkommen würde demokratische Willensbildung
den Interessen global agierender Unternehmen weitgehend
untergeordnet. Wir sehen zudem alle Anstrengungen, die Landwirtschaft
insgesamt umweltverträglicher und nachhaltig zu gestalten, durch das
TTIP massiv gefährdet", sagte Bioland-Präsident Jan Plagge dazu.

Hintergrund:

Seit diesem Sommer verhandelt die EU mit den USA ein
Freihandelsabkommen (TTIP - Transatlantic Trade and Investment
Partnership). Ein ähnliches, zwischen der EU und Kanada verhandeltes
Freihandelsabkommen hat hier schon Fakten geschaffen. Das TTIP würde
den größten gemeinsamen Markt der Welt schaffen. Die Risiken für
Gesellschaft und Umwelt sind unüberschaubar.

- Der im Freihandelsabkommen vorgesehene Investorenschutz führt
dazu, dass Unternehmen die Politik demokratisch legitimierter
Regierungen aushebeln können.

- Das Freihandelsabkommen gefährdet das Vorsorgeprinzip, das ein
Grundprinzip der europäischen Gesundheits-, Verbraucher- und
Umweltschutzpolitik ist.

- Umwelt- und Sozialstandards beider Wirtschaftsblöcke gelten als
Handelshemmnisse und sollen einander angeglichen werden - auf
dem kleinsten gemeinsamen Nenner, so steht zu befürchten.

- Die europäischen Landwirte in einer noch weitgehend bäuerlichen
Struktur würden einem immensen Wettbewerbsdruck ausgesetzt, dem
sie kaum standhalten könnten.

- Ein von Bioland gewolltes, künftiges EU-Agrarmodell, in dem
gezielt nachhaltig wirtschaftende Landwirte unterstützt werden,
wäre unter dem Freihandelsabkommen nicht mehr möglich.

- Das TTIP, einmal beschlossen, wäre später kaum noch zu verändern
oder zurückzuholen.



Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz

Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
presse@bioland.de


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