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Deutsche Welle: Intendant Peter Limbourg will mehr Geld

Geschrieben am 29-11-2013

Köln (ots) - Al Jazeera, Russia Today, France 24 - immer neue
Nachrichtensender entstehen und das deutsche Auslandsfernsehen werde
"runtergespart". Intendant Peter Limbourg fordert im Interview mit
dem Medienmagazin DWDL.de mehr Unterstützung der Politik - und mehr
Geld für die Deutsche Welle.

Seit dem 1. Oktober ist Peter Limbourg neuer Intendant der
Deutschen Welle - und zieht beim deutschen Auslandsfernsehen bereits
spürbar das Tempo an. Keine vier Wochen im Amt, kamen die ersten
Personalentscheidungen. Neben einer Zusammenlegung von
Zuständigkeiten folgte am Montag die Ankündigung einer neuen
Strategie, die stärker ausländische Staatsbürger als Deutsche im
Ausland erreichen will - verbunden mit einem stärkeren
Programmangebot in englischer Sprache. In Zeiten des Internet würden
deutsche Bürger im Ausland auf ihre gewohnten deutschen Medien
zugreifen. Deshalb sollen stattdessen Informationen aus deutschem
Blickwinkel in die Welt transportiert werden - und die Deutsche Welle
damit stärker in den Wettbewerb zu internationalen Nachrichtensendern
wie Al Jazeera, Russia Today oder France 24 treten. Dafür wünscht
Limbourg sich mehr Rückendeckung der Politik sowie mehr Geld.

"Wir sind nicht larmoyant und heulen den ganzen Tag. Wir wissen,
dass wir einen guten Job machen und dass wir vor allen Dingen eine
wichtige Aufgabe haben. Ich glaube, es gibt eine grundsätzliche
Sympathie der Politik gegenüber der Deutschen Welle -
parteiübergreifend - dafür bin ich sehr dankbar", erklärt Limbourg in
seinem ersten großen Interview seit Amtsantritt. "Woran es fehlt ist
ein Verständnis dafür, wie wichtig Auslandsfernsehen für Deutschland
ist. Für ein Land, das extrem globalisiert ist. Für ein Land, dass
Werte vermittelnde Außenpolitik macht; für ein Land das in Europa so
fest verankert ist; dass den Euro momentan stabilisieren muss.
Deswegen würden die Politiker sich selber einen Gefallen tun, wenn
sie das stärker als nationale Aufgabe betrachten, so wie das eben
andere Länder auch tun." Was er genau damit meint? Limbourg: "Konkret
bedeutet das in Teilen auch eine stärkere Finanzierung von konkreten
Vorhaben."

Wichtig ist ihm: "Es geht hier nicht um Riesensummen. Die Deutsche
Welle ist in den letzten 15 Jahren radikal runtergespart worden. Wir
haben inflationsbereinigt 40 Prozent verloren. Wir wären, wenn wir
normal gewachsen wären seit 1998, bei einem Etat von über 400
Millionen. Jetzt sind wir bei 270 Millionen. Da ist eine ziemliche
Lücke. Ich erwarte ja nicht, dass die geschlossen wird, aber ich
erwarte, dass wir unterstützt werden bei wichtigen Projekten." Im
Gegenzug reformiere er derzeit im Eiltempo das deutsche
Auslandsfernsehen. Limbourg im DWDL.de-Interview: "Wir machen ja auch
unsere Hausaufgaben. Wir gucken, dass wir effizienter sind. Wie
gesagt: Ich habe eine Programmdirektion zusammengelegt. Wir gucken,
dass wir auch in den Produktionsabläufen noch effizienter werden.
Alles das, was nötig ist. Wir konzentrieren uns aufs Wesentliche,
aber ich brauche auch die Unterstützung der Politik." Deutsches
Auslandsfernsehen müsse als wichtiger Teil deutscher Außenpolitik
begriffen werden.

Information für die Redaktionen:

Die 25-minütige Branchen-Talkshow "Studio D" mit Gast Peter
Limbourg erscheint am Samstagmorgen beim Medienmagazin DWDL.de



Pressekontakt:
Thomas Lückerath
Chefredakteur
Medienmagazin DWDL.de
Telefon: 0221 30216730
eMail: lueckerath@dwdl.de


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