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Westfalenpost: Freiwillige Funkstille / Kommentar zur Forderung von IG-Metall-Chef Wetzel nach einem E-Mail-Verzicht in der Freizeit von Rudi Pistilli

Geschrieben am 29-11-2013

Hagen (ots) - Profil schärfen, weitere Mitglieder gewinnen - so
könnte man den Vorstoß des neuen IG-Metall-Chefs Detlef Wetzel, die
SMS- und E-Mail-Flut nach Feierabend gesetzlich verbieten zu lassen,
in aller Kürze interpretieren. Um es vorweg zu nehmen: Es ist ein
kluger Schachzug im Windschatten des Koalitionsvertrages. Wetzels
Forderung trifft den Nerv der Arbeitnehmer, die immer öfter rund um
die Uhr erreichbar sind oder sich zumindest so fühlen. Der Stress,
dem Betroffene durch die permanente Erreichbarkeit in einer digitalen
Welt ausgesetzt sind, ist ein Dauerthema. Sowohl unter Kollegen als
auch in den Familien. Es ist ein unbehagliches Gefühl, das in innerer
Unruhe beim Warten auf die nächste Botschaft mündet.
Arbeitspsychologen warnen seit Jahren vor gesundheitlichen Folgen.
Dem einen Riegel vorzuschieben, damit Arbeitnehmer Zeit zum
Durchatmen haben, ist positiv zu bewerten. Eine weiterführende
gesetzliche Regelung würde allerdings global agierenden Unternehmen
schaden. Statt des Gesetzgebers sind die Arbeitgeber in der Pflicht.
Von ihnen ist Empfindsamkeit, sprich: soziale Verantwortung gefragt.
Ein guter, in die Zukunft blickender Chef sollte die Freizeit seiner
Mitarbeiter mit allen Mitteln schützen.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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