Hygienestandards mit antimikrobiell wirksamen Kupferinstallationen erweitern / Deutsches Kupferinstitut und International Copper Association präsentierten gemeinsam auf der MEDICA neue Hygieneoptionen
Geschrieben am 02-12-2013 |
Düsseldorf (ots) -
Die weltweite Zunahme an nosokomialen Infektionen gilt
gleichermaßen als medizinisches, soziales und ökonomisches Problem.
Es müssen daher dringend neue Strategien im Hygienemanagement
entwickelt werden. Ein vielversprechender Ansatz ist die ergänzende
Nutzung antimikrobieller Werkstoffe an den Hot Spots des
Infektionsgeschehens. Praktische Umsetzungsmaßnahmen im
Patientenumfeld zeigte das Deutsche Kupferinstitut an seinem
Messestand und stellte als Teilnehmer der MEDICA EDUCATION CONFERENCE
internationale Studienergebnisse aus Labor und Klinik vor. Vertiefung
fand die Fragestellung zum Einsatz massiver Kupferbauteile in einem
MEDICA-Workshop der International Copper Association.
Weltweit setzen immer mehr Einrichtungen im Gesundheits- und
Sozialwesen auf die Nutzung antimikrobieller Kupferlegierungen als
Ergänzung der Standard-Hygienemaßnahmen. Welche innovativen
Lösungsansätze in der Praxis möglich sind, zeigte das
"Kupfer-Hospital". Am Gemeinschaftsstand des Deutschen
Kupferinstituts und der International Copper Association wurden
erstmals ein mit Kupferbauteilen ausgestattetes Krankenzimmer, ein
Patientenbad sowie ein Schwesternraumgezeigt. Die Besonderheit der
räumlichen Inszenierung ermöglichte ein Erleben von
medizinisch-pflegerischen Arbeitsabläufen und der damit verbundenen
hohen Berührungsfrequenz von Kontaktoberflächen. Ob Bettengriffe,
Beistelltische, Infusionsständer, ob Sanitärarmaturen, Lichtschalter,
Handläufe, Tür- und Fensterbeschläge oder die PC-Tastatur und das
Stethoskop - es gibt vielfältige Möglichkeiten, eine antimikrobiell
wirksame Kupfer-Ausstattung kosteneffizient und den
Einrichtungsvorgaben entsprechend in das Hygienekonzept von
Krankenhäusern und Pflegestätten zu integrieren.
Laborstudien und jüngste erfolgreiche Krankenhausstudien haben
gezeigt, dass massives metallisches Kupfer hochwirksame
antimikrobielle Eigenschaften besitzt. "Ein besseres Verständnis über
den Wirkmechanismus von Kupferoberflächen bildet die Grundlage für
den nachhaltigen Einsatz dieses Materials zur Bekämpfung bakterieller
Oberflächenkontaminationen als Teil eines Multi-Barriere-Systems
gegen pathogene Mikroorganismen im Krankenhaus", erläuterte PD Dr.
Gregor Grass vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, München.
In seinem Vortrag "Kupfer in der Infektionsprävention - eine
Übersicht biomedizinisch relevanter Forschung" stellte Grass eine
Vielzahl an Pathogenen vor, bei denen eine Sensitivität gegenüber
Kupfer nachgewiesen werden konnte. "Für den späteren Einsatz in der
Praxis ist es vor allem auch wichtig, den zugrunde liegenden
Mechanismus der Inaktivierung von Krankheitserregern (Bakterien,
Viren, Hefen) durch den Kontakt mit massiven Kupferoberflächen, dem
sogenannten "Contact-Killing", zu kennen", so Grass im Rahmen der
MEDICA EDUCATION CONFERENCE.
Als weiterer Referent der Hygiene-Session präsentierte Dr. Anton
Klassert vom Deutschen Kupferinstitut mehrere internationale
klinische Studien zum Einsatz von antimikrobiellem Kupfer. "In
verschiedenen Einrichtungen, darunter die Asklepios Klinik
Wandsbek/BRD, das SellyOak Hospital/UK, das Kitasato University
Hospital/Japan, das Hospital del Cobre/Chile sowie die Primary
HealthcareClinic/Südafrika, konnte bestätigt werden, dass der Einsatz
von entsprechenden Kupferlegierungen die Keimbelastung auf
Oberflächen in einer Größenordnung von 90 % vermindert", so Klassert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kosten-Nutzen-Frage. "Nach
einem Modell des York Health Economics Consortiums amortisieren sich
die Umrüstungskosten auf entsprechende Kupferbauteile in
infektionskritischen Bereichen in weniger als zwei Monaten: den ca.
120 EUR Bau- und Materialkosten pro zu vermeidender Infektion steht
eine Einsparung von rd. 7.000 EUR pro vermiedenem Infektionsfall
(Krankenhausverweildauer, Therapiekosten) gegenüber" rechnete
Klassert in seinem Vortrag "Neue Chancen in der Prävention
nosokomialer Erkrankungen durch antimikrobielle Wirksamkeit von
Kupfer" an diesem Beispiel vor.
Vertiefung fand das Thema im Antimicrobial Copper Workshop der
International Copper Association. In seinem Vortrag "Bacteria, Burden
and Bundles - How Copper Surfaces Continuously Enhance Patient
Safety" zeigte Prof. Dr. Michael Schmidt von der Medical University
of South Carolina/USA die besondere Bedeutung von Bundle-Strategien
zur Minimierung von gefäßkatheterassoziierten Blutstrominfektionen
(CLABSI) sowie ventilatorassoziierten Pneumonien (VAP). Schmidt
zeigte, wie es gelungen ist, durch die Verwendung von ausgewählten
Objekten mit antimikrobiell wirksamer Kupferoberfläche die Rate
nosokomialer Infektionen auf Intensivstationen deutlich zu
verringern.
Marc Tur, Copper Development Association/UK, schloss mit seinem
Beitrag "Antimicrobial Copper: Economics and case studies" an die
Frage der Umsetzung an und zeigte Herausforderungen, die sich für
Konstrukteure, Hersteller und Hygieniker bei Umrüstungen
verschiedener Bauvolumina - neben ökonomischen Fragen - stellen.
Den materialtechnischen Forschungs- und Entwicklungsstand
beschrieb Dr. Harold Michels von der Copper Development
Association/USA in seinem Vortrag "Commercialization of Antimicrobial
Copper"". Für ihn ist es wichtig, wie man für eine bestimmte
Anwendung die am besten geeignete Kupfer-Legierung auswählt und mit
dieser effizient arbeitet. Produktentwicklung und
Supply-Chain-Management waren weitere Fragen mit Blick auf die
steigende Nachfrage aus dem Gesundheitswesen.
Eine Zusammenfassung zu Forschung, Nutzung und Wirksamkeit
antimikrobieller Kupferlegierungen ist in der neuen Broschüre des
Deutschen Kupferinstituts zu finden. Unter dem Titel
"Hygienestandards erweitern!" greift die anlässlich zur MEDICA
herausgegebene Dokumentation die wichtigsten Fragestellungen aus der
Mikrobiologie und Hygiene, dem Krankenhausbau sowie der
Gesundheitsökonomie auf. Die Publikation kann kostenfrei unter
info@copperalliance.de bestellt werden. Zum Download steht die
Veröffentlichung auf den Webseiten www.copperalliance.de und
www.antimicrobialcopper.com bereit.
Die Präsentationen des Workshops sind einsehbar unter:
www.antimicrobialcopper.com/videos/MEDICA-2013-Mike-Schmidt.pdf
www.antimicrobialcopper.com/media/409764/3-medica-mark-tur.pdf
www.antimicrobialcopper.com/media/409767/4-medica-harold-michels.pdf
Das Deutsche Kupferinstitut
Eingebettet in das internationale Netzwerk der Copper Alliance
verbindet das Deutsche Kupferinstitut Forschung und Anwendung mit dem
Ziel, eine offene Wissensplattform zu schaffen. Das Kupferinstitut
unterstützt als Innovationsmotor wissenschaftliche Studien,
zahlreiche Marktentwicklungsprojekte, bietet Lösungen für spezifische
Einsatzbereiche und fundierte Informationen für Fach- und
Publikumskreise - kompetent, neutral und partnerschaftlich.
Das Deutsche Kupferinstitut
- unterstützt seine Mitgliedsunternehmen, Kupfer und
Kupferanwendungen im Markt zu positionieren und neue
Technologien zu entwickeln,
- berät Verwender von Kupferwerkstoffen in allen fachlichen Fragen
von der Materialauswahl bis hin zur Gesetzgebung,
- erbringt Ingenieurdienstleistungen rund um alle Themen bei der
Verwendung von Kupferwerkstoffen, von Schadensfällen bis zur
Produktentwicklung und -optimierung
- initiiert in seiner Funktion als Schnittstelle zwischen
Wissenschaft und Industrie Forschungsarbeiten, Seminare und
Workshops zu Themen rund um Kupfer,
- informiert im Rahmen seiner Kommunikationsaktivitäten
zielgruppengerecht über aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten
aus der Welt des Kupfers.
Weitere Informationen zum Thema "Antimikrobielle Kupferlegierungen"
www.antimicrobialcopper.com
www.kupferinstitut.de
Pressekontakt:
Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e.V.
Birgit Schmitz
Kommunikation und Marketing
Am Bonneshof 5
40474 Düsseldorf
Birgit.Schmitz@copperalliance.de
Tel.: 0211-4796-328
Fax: 0211-4796-310
life sciences communications
Nina Passoth
PR-Beratung
Kastanienallee 14
14050 Berlin
n.passoth@t-online.de
Tel.: 030-305 23 73
Fax: 030-304 22 1
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