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Neue OZ: Interview mit der Schauspielerin Thekla Carola Wied

Geschrieben am 06-12-2013

Osnabrück (ots) - Thekla Carola Wied: Am liebsten jeden Monat
Weihnachten

Schauspielerin: Darauf freue ich mich seit Oktober - 69-Jährige
verzichtet auch in Zukunft auf Computer - Kritik an Drehbüchern:
Keine Sensibilität für ältere Frauen

Osnabrück.- Schauspielerin Thekla Carola Wied ist in der für sie
richtigen Jahreszeit angekommen: "Ich liebe Weihnachten! Für mich ist
es das Größte," sagte die 69-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstagausgabe). Auch den Grund dafür nannte die populäre Mimin:
"Weil es in unserer Kindheit nie wirklich stattgefunden hat, das
hatte mit der schlimmen Armut damals zu tun. Wir haben weder
Geburtstage noch Weihnachten gefeiert, das ist traurig für Kinder.
Deswegen hat sich bei mir geradezu eine Weihnachtsmanie entwickelt,
ich könnte es jeden Monat feiern."

Mit dem Trubel der Vorweihnachtszeit will Wied allerdings nicht
viel zu tun haben: "Ich setze mich hin und höre schöne
Weihnachtsmusik: Telemann, Bach, Händel. Und dann fange ich an, bei
schöner Musik Geschenke vorzubereiten und Briefe zu schreiben - das
reicht, um mein Weihnachtsgefühl zu empfinden: dass sich das Jahr
jetzt neigt, dass man an andere denkt. Mein Weihnachten ist mit Ruhe
verbunden - ich brauche nicht diese Hektik und muss auch nicht über
Weihnachtsmärkte rennen und diese ganzen Scheußlichkeiten essen.
Einfach nur innehalten."

Zu Ihren Weihnachtswünschen zählte die Schauspielerin neben
Gesundheit und anhaltender Zufriedenheit "ein Drehbuch, bei dem ich
sofort sage: Das wird gemacht, ohne einen Punkt und ein Komma zu
versetzen." Denn die Drehbücher machen ihr immer wieder zu schaffen:
Meistens vermisse sie "eine Sensibilität für Stoffe, die speziell
ältere Frauen reizen könnten." Stattdessen gebe es "jede Menge
verlogene Kitschgeschichten". Dabei, so Wied weiter, "wird das
Publikum doch immer älter. Und das will nicht nur schöne Welten,
schöne Landschaften und schöne Reisen sehen. Auch die älteren
Menschen sind viel anspruchsvoller als vieles, was ihnen vorgesetzt
wird. Es gibt sie doch, die guten Themen, aber man denkt sich
krampfhaft Geschichten aus, die mit unserer Lebensrealität nichts zu
tun haben."

Computer gehören zur Lebensrealität der Thekla Carola Wied
allerdings nicht dazu: "Ich habe keinen Computer und weiß auch nicht,
wie man E-Mails schreibt. Und wenn ich mal eine SMS tippe, dauert es
ewig." Ebenso wie ihr Mann, der frühere Backnanger Oberbürgermeister
Hannes Rieckhoff, finde sie das alles "überwiegend fragwürdig".

Daran änderte auch ihre Rolle im ARD-Film "Tür an Tür" (Freitag,
13.12., 20.15 Uhr) nichts, in dem sie als 78-jährige Rentnerin den
Mail-Account ihrer Nachbarin hackt: "Sie hätten Uwe Friedrichsen und
mich da mal am Computer sehen sollen - Regisseur Matthias Steurer
hätte sich über uns totlachen können. Er versuchte es mir immer zu
erklären, und ich sagte: Lass es besser sein, es ist völlig sinnlos.
Ich will es gar nicht wissen, es ist wie Müll in meinem Kopf. Sag mir
einfach, wo ich draufdrücken soll und wie lange ich warten muss, bis
sich da was tut."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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