Neue OZ: Kommentar zu Südafrika / Mandela
Geschrieben am 06-12-2013 |
Osnabrück (ots) - Mandelas Vermächtnis
In der Trauer um den Tod von Nelson Mandela rücken die
Südafrikaner zusammen. Die nationale Einheit, die sie nun beschwören,
war stets das Herzensanliegen des verstorbenen Freiheitskämpfers. Ihm
bedeutete sie Frieden, Versöhnung und Freiheit. Für diese Ideale, die
während der Rassentrennung in Südafrika in weiter Ferne lagen, setzte
er sich nach seiner langjährigen Haft unermüdlich ein.
Südafrika tut gut daran, sich in den Zeiten des Schmerzes auf
Mandelas Vermächtnis zu besinnen und, mehr noch, seinem Erbe neues
Leben einzuhauchen. Fast 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid ist das
Land nach wie vor von den Folgen der Rassentrennung geprägt. Die
Kriminalitätsrate ist hoch, der Graben zwischen Arm und Reich tief.
Bis zu seinem Tod galt Mandela als höchste moralische Instanz im
Land. Doch drohte er reduziert zu werden auf die Figur des einstigen
Heilsbringers. Seine Botschaft wurde ausgehöhlt, als hätte sie
vormals Gültigkeit gehabt und wäre heute nicht mehr als eine Vision
ohne Alltagsbezug. Aber es genügt eben nicht, ihn nur als Vorbild zu
nennen. Wer möchte, dass Mandelas Lebensleistung nachwirkt, muss dies
durch Taten beweisen.
Versöhnung statt Hass, Brüderlichkeit statt Rache: Nicht nur
Südafrika, die ganze Welt braucht mehr Menschen wie Nelson Mandela -
im Kleinen ebenso wie auf der Bühne der Politik.
Franziska Kückmann
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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