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Wenn das Herz aus dem Takt gerät / Gipfeltreffen der weltweit führenden Herzrhythmusexperten in Berlin (FOTO)

Geschrieben am 08-12-2013

Berlin (ots) -

Mehr als 200 Spezialisten für Herzrhythmusstörungen aus der ganzen
Welt trafen sich am Wochenende in Berlin, um sich hier über die
neuesten Entwicklungen bei der Behandlung gefährlicher
Rhythmusstörungen der Herzkammern auszutauschen. Das hochkarätig
besetzte "EURO VT/VF-Meeting" hat sich in den fünf Jahren seines
Bestehens zu einer globalen Denkfabrik (Think Tank) entwickelt, in
der die weltweit führenden Experten dieser hochkomplexen
medizinischen Spezialdisziplin ihre Erfahrungen zusammentragen und
gemeinsam neue und künftige Behandlungsmethoden bewerten und weiter
entwickeln.

In diesem Jahr sorgten eine ganze Reihe neuer Entwicklungen und
Erkenntnisse für Aufsehen in der Fachwelt - von winzigen
Schrittmachern, die direkt in der Herzkammer verankert werden und
ganz ohne fehlerträchtige Elektroden auskommen, über neue
Erkenntnisse zur Rolle des vegetativen Nervensystems bei
Rhythmusstörungen und daraus resultierenden Behandlungsoptionen bis
hin zu einem Paradigmenwechsel, was Leistungssport bei schweren
Herzrhythmusstörungen angeht: Bedeuteten die bislang gültigen
amerikanischen und europäischen Empfehlungen für Leistungssportler
mit häufigen Rhythmusstörungen ein nahezu vollständiges Sport- und
Wettkampfverbot, plädieren führende Experten aufgrund neuer
Erfahrungen inzwischen für eine differenzierte Betrachtung des
einzelnen Sportlers, die in den allermeisten Fällen ein weiteres
Sporttreiben erlaubt.

Für ein Umdenken in der Fachwelt gaben auch brandneue
Studienergebnisse Anlass, die auf dem Kongress vorgestellt wurden. So
zeigt die sogenannte IN-TIME-Studie eine überraschende
lebensverlängernde Wirkung der telemedizinischen Überwachung von
Herzschwäche-Patienten mit Defibrillatoren, während die
Echo-CRT-Studie eine Behandlung von gefährlichen
Kammerrhythmusstörungen bei Patienten mit schmalem QRS-Komplex durch
spezielle Schrittmacher (CRT-System) als nicht nur nutzlos sondern
sogar gefährlich entlarvte. Die Auswertung der Daten eines großen
dänischen Registers zeigte, dass die Bedeutung der Erfahrung und
Routine der Ärzte beim Einbau von Herzschrittmachern und
Defibrillatoren bislang weit unterschätzt wurde. Auf dem Kongress
betonten die Experten, dass man mindestens 50 solche Geräte pro Jahr
implantieren müsse, um die nötige Routine zu entwickeln. Ein vor rund
100 Jahren entwickeltes Behandlungsverfahren feierte bei dem Kongress
eine überraschende Renaissance - allerdings in modernisierter,
minimal invasiver Form: Die Beeinflussung des vegetativen
Nervensystems durch einen chirurgischen Eingriff.

Hintergrund dafür ist die Rolle des vegetativen Nervensystems bei
der Entstehung von Herzrhythmusstörungen. Neben schon bekannten
Verfahren präsentierten die Experten hier auch eine überraschende
Wirkung der bisher vor allem zur Therapie des hohen Blutdruckes
eingesetzten Nierenarteriendenervation: Sie kann auch bei der
Behandlung von Rhythmusstörungen der Herzkammern hilfreich sein!

Zahlreiche weitere Vorträge beschäftigten sich mit der
Perfektionierung verschiedener Therapieverfahren und der Vermeidung
von Infektionen bei Schrittmachereingriffen und anderen
Komplikationen bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch
Katheterablation im Bereich der Herzkammern.

Mehr zum 5. EURO VT/VF Meeting 2013: www.euro-vtvf.eu



Pressekontakt:
Dr. med. Michaela Barlach
barlach@medici-communication.com
Tel.: 0049 - 89 - 46 222 597


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