Badische Zeitung: Urteil zu Kundus / Salz auf die Wunden
Geschrieben am 11-12-2013 |
Freiburg (ots) - Es kann wohl kein Zufall sein, dass der deutsche
Verteidigungsminister just an dem Tag in Afghanistan leise Töne
anschlug, an dem das Bonner Landgericht die Schadensersatzklage von
Hinterbliebenen des umstrittenen Luftangriffs von Kundus abgewiesen
hat. Die Bonner Richter konnten keine schuldhafte Verletzung der
Dienstpflichten des damaligen Bundeswehr-Kommandeurs Georg Klein
erkennen. Der von ihm verantwortete Luftangriff gegen vermeintliche
Taliban-Rebellen vor vier Jahren aber kostete mehr als hundert
Menschen das Leben, vor allem Zivilisten. Es sind Vorfälle wie
dieser, die Afghanistans Präsidenten Hamid Karsai heute zögern
lassen, ein Abkommen zu unterzeichnen, das ausländische Soldaten auch
nach 2014 vor Strafverfolgung durch die afghanische Justiz schützen
soll. Für viele Afghanen entscheidet sich an dieser Frage, ob die
fremden Soldaten Gäste oder Besatzer sind. Ein Urteil wie das aus
Bonn ist da Salz auf die Wunden. Verteidigungsminister de Maizière
tat gut daran, an so einem Tag Karsai nicht auch noch eine Standpauke
in Sachen Sicherheitsabkommen zu halten. Dennoch würde das Abkommen
vor allem Afghanistan selber nutzen. Denn wenn die Nato 2014
vollständig abzieht, dürfte die Lage für die geschundene afghanische
Bevölkerung kaum besser werden. Seit die Nato ihre Truppen
reduziert, hat sich die Sicherheits- und Menschenrechtssituation laut
UN-Flüchtlingskommissariat vielerorts nur weiter verschlechtert.
Dietmar Ostermann
Pressekontakt:
Badische Zeitung
Anselm Bußhoff
Telefon: 07 61 - 4 96-0
redaktion@badische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
501927
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Die Ukraine ist größer als ein Platz Regensburg (ots) - Von Ulrich Heyden
Über mangelnde Solidaritätsbekundungen westlicher Politiker können
sich die Platzbesetzer in Kiew nicht beklagen. Wer hat nicht alles
auf dem Maidan Hände geschüttelt und Grußworte gesprochen: Der
ehemalige polnische Regierungschef Jaroslaw Kaczyinski von der
konservativen Partei PiS, der amtierende deutsche Außenminister Guido
Westerwelle, der ehemalige georgische Präsident Michail Saakaschwili,
der gegen Russland 2008 schon einen Krieg führte, und die
EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton. mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Der teure Traum aus Kiew/Leitartikel von Jochim Stoltenberg Berlin (ots) - Das nennt man denn wohl eine Erpressung. Von der EU
plötzlich 20 Milliarden Euro Finanzhilfe als Voraussetzung für die
Unterzeichnung eines Handelsabkommens zu verlangen ist dreist und
zudem politisch durchschaubar. Erst vor ein paar Tagen hat der
ukrainische Staatspräsident Viktor Janukowitsch das bereits
ausgehandelte Assoziierungsabkommen mit der EU plötzlich verworfen,
weil Moskau ihn dazu genötigt hatte. Aber es war nicht allein der
Druck Putins, der den Präsidenten veranlasste, die europäischen
Regierungschefs mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Berlin - unsere teure Hauptstadt
= Von Birgit Marschall Düsseldorf (ots) - Für den neuen Bundesfinanzminister, der aller
Voraussicht nach wieder Wolfgang Schäuble heißt, wird es bald richtig
ungemütlich. Denn gleich an mehreren Fronten muss er gegen den
Geldhunger der Länder ankämpfen. Für die bedeutet die im
Koalitionsvertrag angekündigte Reform der Bund-Länder-Finanzen vor
allem eins: dass ihnen der Bund mehr Geld geben soll. Die Länder
wollen nicht nur viele Milliarden vom Bund für Schulen, Kitas,
Verkehr und Behindertenhilfen. Sie wollen sich auch mindestens die
Hälfte der Einnahmen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur kommentierten Ausgabe von »Mein Kampf« Bielefeld (ots) - Es gibt einen Kampf, der darf nicht zu Ende
sein, solange es Deutsche auf dieser Erde gibt: der Kampf gegen
Faschismus, Nationalsozialismus und jede andere Form von
menschenverachtendem -ismus. Im Zuge dieses Kampfes haben es viele
bislang für notwendig gehalten, Adolf Hitlers unlesbare Hetzschrift
»Mein Kampf« zu verbieten. 88 Jahre nach der Erstauflage ist es an
der Zeit, diesen Nebenkriegsschauplatz zu räumen. Ansteckungsgefahr
geht von Hitlers Buch jedenfalls keine aus. Schon unter den
Zeitgenossen hat es nur mehr...
- Thüringische Landeszeitung: VORAUSMELDUNG: 90.000 altersgerechte Wohnungen fehlen in Thüringen Weimar (ots) - In Thüringen fehlen etwa 90.000 altersgerechte
Wohnungen. Der Sozialverband VdK hat jetzt Alarm geschlagen. "Wir
brauchen viel mehr bezahlbare altersgerechte Wohnungen", forderte in
einem Gespräch mit der Thüringischen Landeszeitung
(Donnerstagsausgabe) der Landesvorsitzende des Verbandes,
Karl-Winfried Seif. Dann könnte vielen älteren Menschen auch der
Wunsch erfüllt werden, so lange wie möglich in den eigenen vier
Wänden wohnen zu bleiben. Sie wollten ihr gewohntes Umfeld und ihre
über Jahrzehnte gewachsenen sozialen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|