(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu EU / Datenschutz / Grundrechte

Geschrieben am 12-12-2013

Osnabrück (ots) - Erfrischend unideologisch

Ein EU-Gutachter hat die Richtlinie der Europäischen Kommission
zur Vorratsdatenspeicherung kritisiert. Das ist kein Grund zum Jubeln
für die Gegner dieser Ermittlungsmethode. Stattdessen ist nun klar:
Das anlasslose Speichern von Telefon- und Internetverbindungen zur
Kriminalitätsbekämpfung wird wohl europaweit kommen.

Denn das Gutachten verurteilt diese Ermittlungsmethode keineswegs
grundsätzlich. Es geht vielmehr um Details, etwa die Speicherfrist
von zwei Jahren. Die EU-Richtlinie ist in der Tat zu weit gefasst.
Sie öffnet dem Datenmissbrauch Tür und Tor. Es ist erfreulich, dass
der Europäische Gerichtshof nun voraussichtlich einschreiten wird, um
diese Gefahr zu reduzieren.

Gut ist aber auch, dass die Analyse nicht nur die Risiken, sondern
auch die Chancen der Vorratsdatenspeicherung hervorhebt. Das ist eine
erfrischend unideologische Herangehensweise an das Thema, wie sie in
Deutschland selten zu finden ist. Die Vorratsdatenspeicherung ist
nämlich weder Allheilmittel gegen Kriminalität, noch bedeutet sie
zwingend den Beginn des Überwachungsstaates, wie viele Kritiker
behaupten. Es kommt auf die Details an - das EU-Gutachten gibt hier
gute Orientierung.

Die können Union und SPD gebrauchen. Sie wollen einen neuen Anlauf
bei der Vorratsdatenspeicherung unternehmen. Schon einmal sind die
Parteien damit in Karlsruhe gescheitert. Eine weitere solche
Peinlichkeit sollten sie sich ersparen.

Georg Kern



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

502247

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Streit um Asse Osnabrück (ots) - Naheliegend Natürlich sind die Menschen im Bereich der maroden Atommülldeponie Asse bei Wolfenbüttel nicht zu beneiden. Sie leben mit der Sorge, dass die Deponie im ehemaligen Salzbergwerk absaufen und einstürzen könnte - mit noch unübersehbaren Folgen für die Umwelt. Umso wichtiger ist es, den ambitionierten Plan voranzutreiben, den radioaktiven Müll aus der einstigen Kaligrube zu bergen und an einem sicheren Ort unterzubringen. Politisch ist dies zwischenzeitlich ja auch eingefädelt, doch mit der Umsetzung mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Russland / Ukraine / Putin Osnabrück (ots) - Lockrufe Putins Ungewohnt zahm hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin in seiner Rede an die Nation gezeigt. Versöhnlich versicherte er, sein Land wolle keine Großmacht sein und erhebe keinen Anspruch auf eine regionale Hegemonie. Die realpolitische Wirklichkeit straft seine Worte aber Lügen. Ob eine gemeinsame Position im Syrien-Konflikt oder die Krise mit dem Iran: Ohne Russland geht nichts in der internationalen Politik. Entgegen seinen bescheidenen Worten sorgt Putin durch geschicktes Taktieren mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Affären / Wulff Osnabrück (ots) - Perfekter Auftritt Es ist ein Phänomen: Wo immer Bettina Wulff auftritt, scheinen Aussehen und Befinden wichtiger zu sein als das, was sie zu sagen hat. Was hat sie an, wie wirkt sie? Diese Fragen stehen im Fokus, nicht aber die Sache, um die es geht. So geschehen auch, als die Noch-Ehefrau des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff jetzt vor Gericht erschien. Sie hätte die Aussage verweigern können. Doch, und das ist spannender als die Tatsache, dass sie eine schicke weiße Bluse trug: Sie sagte aus. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Koalition / SPD Osnabrück (ots) - Hoch gepokert Die Spitzen von Union und SPD sind sich offenbar sehr sicher: Schon gestern haben sie über die Aufteilung der Bundesministerien gesprochen, dabei endete die Mitgliederbefragung nicht vor Mitternacht. Und erst am Samstagnachmittag steht das Ergebnis fest. Die Zustimmung zur Koalition setzen die Parteiführungen schlicht voraus. Ob aber das Experiment des Mitgliedervotums geglückt ist, wird sich frühestens nach der Auszählung zeigen. Die SPD-Spitze hat aus der Not eine Tugend gemacht, denn mehr...

  • Weser-Kurier: Zu den Länderfinanzen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 13. Dezember: Bremen (ots) - Wenn es um das liebe Geld geht, dann sind Grenzen zwischen Parteien schnell überwunden. Und wenn man eine große Koalition eingeht, dann geht das noch schneller. Dies gilt mehr noch als für alle anderen für die Ministerpräsidenten der Länder. Gestern, auf der Konferenz der Länder-Chefs in Berlin, gab es einen Vorgeschmack. Die Ministerpräsidenten wollen die Finanzbeziehungen zwischen Bund, Ländern und Kommunen auf eine neue Grundlage stellen. Kommt jetzt die Revolution der staatlichen Geldströme? Nein, es sind zunächst mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht