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Allg. Zeitung Mainz: Peter Königsberger zum Pflegereport

Geschrieben am 18-12-2013

Mainz (ots) - Die Große Koalition steht, die großen Aufgaben für
die Politik für die nächsten vier Jahre sind definiert, jetzt kann
regiert werden. Alles in Butter also? Ganz sicher nicht. Denn große
Aufgaben lassen sich im Vierjahreswahlrhythmus einer Demokratie
selten so bewältigen, dass sie zur Zufriedenheit aller gelöst sind.
Sehr wohl aber können Weichen dort richtig gestellt werden, wo Fakten
klar belegen, wie sich die Zukunft entwickeln wird. Ein gutes
Beispiel ist die Pflegebedürftigkeit der Menschen hierzulande: 1999
waren es rund zwei, aktuell sind es schon 2,5 und 2050 werden es 4,5
Millionen sein, die im Alter ohne zum Teil umfassende Pflege nicht
auskommen werden. Sind wir darauf mental, strukturell, vor allem aber
finanziell vorbereitet? Wenn jeder von uns 37000 Euro auf der hohen
Kante hat, dann kann die Frage zumindest derzeit mit Ja beantwortet
werden. Denn soviel muss ein Pflegebedürftiger schon heute im Schnitt
selbst aufbringen, um die Lücke zu füllen, die zwischen den echten
Kosten und den Leistungen der Pflegeversicherung klafft. 37000 Euro
mit einer unweigerlichen Tendenz nach oben. Allein diese Zahl
verdeutlicht den enormen Handlungsbedarf, vor dem Staat und
Gesellschaft in den kommenden Jahren, besser gesagt Jahrzehnten
stehen. Damit wird klar, dass ein Gesamtkonzept her muss, das
ungeachtet der künftigen politischen Mehrheiten in Berlin erarbeitet
und konsequent umgesetzt wird. Wer, wenn nicht eine Große Koalition,
hat die Chance, die Weichen dafür zu stellen, dass keiner, der zum
Pflegefall wird, am Ende seines Lebens beim Sozialamt zum
Bittsteller werden muss. Angela Merkel und Sigmar Gabriel sollten
diese Chance nutzen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz

Christina Eickhorn
Newsmanagerin
Telefon: 06131/485932
online@vrm.de


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