WAZ: Für Wulff geht es um die Ehre. Kommentar von Miguel Sanches
Geschrieben am 19-12-2013 |
Essen (ots) - Der Richter würde gerne kurzen Prozess machen. Im
Fall Wulff wäre es keine anrüchige oder schlechte Nachricht, sondern
fair. Die Zeugen haben den Ex-Präsidenten Christian Wulff eher
entlastet. Der Vorwurf der Vorteilsannahme im Amt ist kaum belegt,
die "Schuld" minimal, fast ein Bagatelldelikt, an dessen Verfolgung
kein öffentliches Interesse besteht. Verständlich, dass der Richter
den Prozess einstellen möchte. Aber das ist weltfremd. Sowohl Wulff
als auch die Staatsanwälte haben vor langer Zeit einen Punkt
überschritten, von dem es jetzt kein Zurück mehr gibt. Für Wulff geht
es um die Ehre. Da verbietet sich jeder Mittelweg. Er will keine
Geldbuße für einen noch so sozialen Zweck bezahlen. Er will einen
Freispruch. Die Staatsanwälte haben einen zu großen Aufwand
betrieben. Und sie wollen sich nicht eingestehen, dass sie mehr dem
Jagdfieber als der Vernunft folgten. Im Kino würden sie jetzt den
entscheidenden, überraschenden Zeugen aufrufen. Aber der
Korruptionsprozess gegen Wulff ist kein Kino, auch wenn sich der
Angeklagte seit Monaten wie im falschen Film vorkommen mag. Einen
Freispruch wird es für ihn geben, aber "Happy End" darf man es nicht
nennen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
503502
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Rentenbeitrag Halle (ots) - So einfach kann Regieren in Zeiten der Großen
Koalition sein. Nur wenige Tage sind zwischen der ersten
schwarz-roten Vorlage zur Aussetzung der Rentenbeitragssenkung und
ihrem mutmaßlichen Inkrafttreten vergangen. Zum 1. Januar beträgt der
Beitragssatz statt der eigentlich fälligen 18,3 Prozent noch immer
18,9 Prozent. War da noch was? Ach so, ja! So richtig wird das Gesetz
erst im Februar verabschiedet. Also, wenn man es ganz genau nimmt.
Normalerweise nämlich wird ein Paragraphenwerk erst in den Bundestag
eingebracht, mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Wulff Halle (ots) - Der Prozess war von Anfang an eine Posse, mit der
die Staatsanwaltschaft sich dafür rechtfertigen wollte, dass sie mit
ihren Ermittlungen zum Sturz des deutschen Staatsoberhauptes
beigetragen hat. Aber nicht die Ermittlungen waren das Problem, sie
waren angesichts der Verdachtsmomente Anfang 2012 gerechtfertigt.
Doch ihre Ergebnisse hätten von vornherein richtig bewertet werden
müssen, nämlich zugunsten des Beschuldigten Wulff. Dabei hat die
Staatsanwaltschaft versagt. Und das Gericht, das auf so dürftiger
Grundlage mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Beugearrest für Schulschwänzer in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Der Beugearrest für Schulschwänzer ist ein
Anachronismus ohne jeglichen Nutzen. Gerade bei Kindern und
Jugendlichen soll, wenn es denn schon sein muss, die Strafe
unmittelbar nach der Tat folgen. Doch wenn es im Schnitt ein Jahr
dauert, bevor der Schulschwänzer tatsächlich im Arrest sitzt, kann
von einer zeitnahen Strafe keine Rede mehr sein. Hinzu kommt: Der
Karzer kostet. Geld, mit dem sich sinnvollere Dinge finanzieren
ließen - etwa vorbeugende Programme gegen Schulversagen. Denn wer
schwänzt, tut dies in der Regel mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Koalition ändert Rentengesetz
Der erste Aderlass
Wolfgang mulke, Berlin Bielefeld (ots) - Kaum ist die Tinte unter dem Koalitionsvertrag
getrocknet, geben Union und SPD einen Vorgeschmack auf ihre
Interpretation von Wahlversprechen. Steuererhöhungen sollte es nicht
geben. Nun dreht die GroKo frech an der Abgabenschraube. Den ersten
Aderlass werden die Arbeitnehmer gar nicht bemerken. Denn um die
Mütterrente und die Rente mit 63 zu finanzieren, bleibt der Beitrag
zur Rentenversicherung stabil. Langfristig rechnet die
Rentenversicherung durch die Wahlgeschenke mit steigenden Beiträgen
und einem sinkenden mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Putins Gnadendekrete
Selektive Machtwillkür
Florian Pfitzner Bielefeld (ots) - Wladimir Putin lässt aller Voraussicht nach
Milde walten: Gnade für Russlands bekanntesten politischen Gefangenen
Michail Chodorkowski, Amnestie für die inhaftierten
Punkrock-Musikerinnen von Pussy Riot, Straferlass für die
Arktisdemonstranten von Greenpeace. Kurz vor den Olympischen
Winterspielen in Sotschi landet der russische Präsident einen
erstaunlichen Werbecoup. Grundsätzlich ist es eine erfreuliche
Nachricht, wenn der russische Staat - wohl auch unter dem Eindruck
des Olympia-Verzichts Barack Obamas, François mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|