Energiewende ist im Mittelstand angekommen
Geschrieben am 20-12-2013 |
Frankfurt (ots) -
- Jedes dritte Unternehmen hat 2011-2013 Energieeffizienzmaßnahmen
umgesetzt
- Einsparung von Energiekosten ist Hauptmotiv
- Weiterhin viel ungenutztes Potenzial, vor allem bei kleinen
Unternehmen - Beratungen werden hier bislang gescheut
Die Kleinen und Mittleren Unternehmen in Deutschland (KMU) sind
auf dem richtigen Weg zu mehr Energieeffizienz. Das
KfW-Mittelstandspanel 2013 zeigt: Jeder dritte Mittelständler - und
damit mehr als 1,2 Millionen Unternehmen - hat von 2011 bis 2013
Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz oder zur Einsparung
von Energiekosten ergriffen.
Energiekosteneinsparungen sind die treibende Kraft für die
Durchführung von Effizienzmaßnahmen. Bei fast jedem zweiten KMU
liegen die Energiekostenanteile an den Gesamtkosten höher als 5%, bei
jedem fünften KMU mindestens bei 10%. Generell hat das Thema
Energiekosteneinsparung aktuell für die Unternehmen einen großen
Stellenwert. Dies gilt besonders für größere KMU (> 50 Mitarbeiter);
bei ihnen sehen 73%, also nahezu drei Viertel, das Thema als wichtig
oder sehr wichtig an.
Zur Optimierung von Energiekosten und Energieeffizienz setzen
Mittelständler am häufigsten auf den Wechsel des Energieversorgers
oder die Veränderung von bestehenden Lieferverträgen. Die verstärkte
Nutzung von bzw. Umstellung auf erneuerbare Energien steht ebenso im
Vordergrund. Größere Unternehmen investieren häufig in
energieeffiziente Produktionsanlagen und Geräte. Für jene ist auch
die verbesserte Energieeffizienz von Gebäuden ein wichtiges
Investitionsziel. Energieberatungen werden zudem fast viermal
häufiger in Anspruch genommen (41%) als von kleinen Unternehmen
(11%).
Der Mittelstand leistet seinen Beitrag zur Erreichung energie- und
klimapolitischer Ziele. Dennoch besteht noch "Luft nach oben". Die
Mehrheit der mittelständischen Unternehmen, immerhin rund zwei
Millionen KMU, hat in den letzten drei Jahren auf Maßnahmen
verzichtet. Es sind hier vor allem die kleinen Mittelständler, die
bislang keine Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt haben: 91% der
Nicht-Aktiven haben weniger als zehn Mitarbeiter. Hier liegt noch
ungenutztes Potenzial.
Für die kontinuierliche Erschließung der verbleibenden
Effizienzpotenziale wünschen sich die Unternehmen von der
Wirtschaftspolitik mehr Unterstützung. Vor allem ein eindeutiger und
verlässlicher Rechtsrahmen wird als notwendig erachtet (von 52%).
Insbesondere KMU mit relativ hohen Energiekosten fordern rasch
Klarheit in der Energiewende. Zwei Drittel der Unternehmen wünschen
sich zudem mehr finanzielle Unterstützung; bei Finanzierungshilfen in
Form von Förderkrediten und Zuschüssen sowie im Hinblick auf
Steueranreize für den Einsatz energieeffizienter Technik. Ferner
erhofft sich knapp die Hälfte der Mittelständler (44%) weitere
Informations- und Beratungsleistungen - dies gilt insbesondere für
Unternehmen mit eher geringen Energiekosten.
Der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner, kommentiert die
Ergebnisse der Studie folgendermaßen: "Der Mittelstand ist auf dem
richtigen Weg zu mehr Energieeffizienz, Energiekostensenkung und
Klimaschutz. Dennoch besteht großer Nachholbedarf, vor allem bei den
kleineren KMU. Vor dem Hintergrund auch mittelfristig zu erwartender
Energiepreissteigerungen ist die Erschließung von
Energieeffizienzpotenzialen ein wichtiger Beitrag zur
Standortsicherung. Die sparsame und effiziente Energienutzung hilft,
die unter Druck stehende internationale Wettbewerbsfähigkeit des
Mittelstands zu sichern."
Die Sonderausgabe zum KfW-Mittelstandspanel 2013 "Energiekosten
und Energieeffizienz im Mittelstand" aus der Reihe "Fokus
Volkswirtschaft" ist unter www.kfw.de im Bereich "Research" zum
download verfügbar.
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. +49 (0)69 7431 4400, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de
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