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Rheinische Post: Ernüchternde Bilanz vor Afghanistan-Abzug Kommentar von Gregor Mayntz

Geschrieben am 27-12-2013

Düsseldorf (ots) - Vielleicht ist es eine glückliche Fügung, dass
mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier 2014 genau derjenige den
Rückzug aus Afghanistan politisch mitgestaltet, der die Bundeswehr
2002 als Kanzleramtsminister mit an den Hindukusch führte. Er wird
deshalb auch ein persönliches Interesse daran haben, dass der Einsatz
von so vielen Menschenleben und Milliarden einfach nicht vergeblich
gewesen sein darf. Wer aber die immer noch "dringende" Warnung seines
Ministeriums vor allen Reisen nach Afghanistan auf sich wirken lässt,
kommt zu einem deprimierenden Eindruck. Wenn 13 Jahre nach dem Start
der Stabilisierungsmission schon der bloße Aufenthalt zu gefährlich
ist, wie weit mag dann der Weg zu geordneten Verhältnissen sein? Und
wie kurz der Weg zurück in ein taliban-beherrschtes Terror-Gebilde?
Hüten wir uns jedoch vor eindimensionaler Entmutigung. Das hätten
auch die Hunderttausenden von Afghanen nicht verdient, die zu einer
gerechteren, modernen Gesellschaft aufgebrochen sind und unter
Einsatz ihres Lebens schon ein schönes Stück geschafft haben. 2014
ist das Jahr, in dem die Politik an der Reihe ist, am Hindukusch für
eine bessere Perspektive zu sorgen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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