Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Ärzte
Geschrieben am 27-12-2013 |
Osnabrück (ots) - Krank genug?
Wenn es um die angedachte Termingarantie beim Facharzt geht,
werden die Lobbyisten der Mediziner kreativ. Die Ärztekammer will der
Bundesregierung jetzt mit einer Art Express-Überweisung zuvorkommen.
Nicht der erste Vorschlag der Lobbyverbände der Ärzteschaft: Vor der
Wahl war in einem Positionspapier sogar von Vorkasse bei einem
Facharzttermin ohne Überweisung die Rede.
Diese Vorschläge haben vor allem ein Ziel: den Kassenpatienten aus
den Facharztpraxen fernzuhalten. Seine Behandlung bringt dem
Mediziner oftmals nichts ein, im schlimmsten Fall zahlt der Arzt
drauf. Daraus Geldgier abzuleiten wäre der falsche Schluss.
Schließlich muss auch ein Arzt ordentlich wirtschaften.
Es stellt sich nun die Frage, welcher Vorschlag praxistauglicher
ist: Eilüberweisung oder Termingarantie? Letztere bedeutet
zusätzliche Bürokratie und weniger Autonomie der Ärzte. Bei der
Dringlichkeits-Idee des Lobbyverbandes hingegen bleibt offen, wie die
Eilbedürftigkeit definiert werden soll. Ab wann ist der Kranke krank
genug, um mit seinem Leiden möglichst schnell bei einem Facharzt
vorstellig werden zu dürfen? Darauf muss eine plausible Antwort
gefunden werden. Denn erst dann wäre der Ärztekammer-Vorschlag sowohl
im Sinne der Mediziner als auch der Patienten und damit die bessere
Wahl für alle.
Dirk Fisser
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
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