Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Zuwanderung
Mehr Vorteile als Nachteile
Hannes Koch, Berlin
Geschrieben am 29-12-2013 |
Bielefeld (ots) - Im kommenden Jahr werden möglicherweise mehr
Bundesbürger Bekanntschaft mit Menschen machen, denen sie intuitiv
Ablehnung entgegenbringen. An den roten Ampeln der Städte putzen dann
ärmliche Gestalten ungefragt die Fenster der Autos. Oder vor den
Supermärkten stehen zusätzliche Bettlerinnen. Dies sind eventuelle
Auswirkungen der vollständigen Freizügigkeit, die ab Januar 2014 auch
die Bürger der EU-Staaten Rumänien und Bulgarien genießen. Die
Debatte über den Sinn von Zuwanderung wird dadurch schärfer. Nicht
nur in Deutschland, auch beispielsweise in Großbritannien. Um der
dort zunehmenden Fremdenfeindlichkeit etwas entgegenzusetzen, hat das
britische Wirtschaftsmagazin The Economist jetzt einen
bemerkenswerten Artikel veröffentlicht: eine Einladung an Rumänen und
Bulgaren, doch bitte zahlreich auf die Insel zu kommen. Warum das?
Der Economist nennt Argumente, die ähnlich auch für Deutschland
zutreffen. Die Einwanderung aus ärmeren in reichere Länder der
Europäischen Union bringt Letzteren insgesamt mehr Vorteile als
Nachteile. Denn die Zuwanderer wollen meist einfach arbeiten und Geld
verdienen. Das tun sie auch: Die Einwanderer verschaffen
einheimischen Firmen zusätzliche Einnahmen und tragen dazu bei, dass
die Wirtschaft wächst. Das Sozialsystem belasten sie dagegen eher
nicht. Weil sie mehrheitlich jung und gesund sind, verursachen sie
beispielsweise kaum Gesundheitskosten. Aber zugegeben: Ehrliche
Rechnungen komplexer Phänomene anzustellen ist schwierig.
Individuelle Betroffenheit lässt sich mit makroökonomischen Analysen
sowieso nicht ausräumen. Wenn arbeitslose Bundesbürger in Zuwanderern
Konkurrenten bei der Jobsuche sehen, mag dies nachvollziehbar,
wenngleich nicht unbedingt richtig sein. Und in teilweise verarmten
Städten wie Dortmund und Duisburg kann die große Zahl der Immigranten
durchaus ein Problem darstellen. Trotzdem hat Abschottung, wie sie
der ehemalige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU)
befürwortete, keinen Sinn. Denn sie liefe der Logik Europas zuwider.
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Neue Westfälische
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