Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Afrika/EU/Zentralafrikanische Republik
Geschrieben am 09-01-2014 |
Stuttgart (ots) - Im April jährt sich zum zwanzigsten Mal die
Katastrophe von Ruanda, das Abschlachten von Hunderttausenden einer
bestimmten Volksgruppe. Die Welt und auch die Europäer haben dem
Massenmord damals zugeschaut - es war ein Desaster. Aber der Westen
hat daraus gelernt. Er darf aus humanitären, ja in zweiter Linie auch
aus politischen und wirtschaftlichen Gründen nicht zusehen, wie ein
schwacher, ferner Staat zugrunde geht, sich in seinem Machtvakuum
marodierende Banden der Politik bemächtigen und Zivilisten zum
Freiwild erklären. In der Zentralafrikanischen Republik hat selbst
der Präsident eingeräumt, dass er Angst vor seinen entfesselten
Milizen hat. Ein Eingreifen der Europäer zur Unterstützung von
Truppen der Afrikanischen Union und Frankreichs zur Sicherung der
Bevölkerung ist das Gebot der Stunde. Es ist eine Intervention -
anders als es ein Eingreifen in Syrien gegen Assads Truppen gewesen
wäre - von begrenztem Risiko.
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