Westdeutsche Zeitung: Preisabsprachen bei deutschen Brauereien - Vertrauen der Kunden missbraucht
Ein Kommentar von Annette Ludwig
Geschrieben am 13-01-2014 |
Düsseldorf (ots) - Für die Verbraucher ist es eine gute Nachricht:
Die Millionenstrafe für fünf deutsche Brauereien wegen verbotener
Preisabsprachen zeigt, dass die Kartelljäger wachsam sind. Für Fass-
und Flaschenbier haben die Kunden in Deutschland wohl jahrelang zu
viel bezahlt, dafür wiederum müssen nun die betroffenen Unternehmen
kräftig zahlen.
Die Millionenstrafe wird ihnen wehtun, denn der deutsche Biermarkt
schrumpft seit Jahren - und mit ihm die Margen der Unternehmen.
Verbissen kämpfen die Brauereien um Kunden und Marktanteile, die
Glanzzeiten sind längst vorbei. Um die Zahlen aufzupolieren, setzen
viele Brauereien zusätzlich auf Mixgetränke oder andere Softdrinks -
mit mehr oder weniger großem Erfolg. Einige Wettbewerber suchen ihr
Heil in Fusionen, um die steigenden Kosten in den Griff zu bekommen.
Angesichts des harten Wettbewerbs traute sich aber kaum ein
Brauer, mit einer Preiserhöhung vorzupreschen. Zu groß war die Angst,
dass der preissensible deutsche Verbraucher die Biermarke wechseln
könnte. In diesem Umfeld haben sich die Absprachen in der Branche
ihren Weg gebahnt. Das bestreiten auch die betroffenen Brauereien
nicht mehr, die am Ende allesamt mit dem Kartellamt kooperiert haben.
Dass ausgerechnet Branchenriese Becks als Kronzeuge straffrei blieb,
dürfte die Mittelständler besonders ärgern.
Der harte Wettbewerb als Entschuldigung - so einfach aber können
es sich die Beteiligten des Bierkartells nicht machen. Mit ihren
Absprachen haben sie das Vertrauen ihrer Kunden missbraucht. Und die
jetzt aufgedeckten Fälle dürften dabei nur die Spitze des Eisbergs
sein, weitere Ermittlungen laufen noch.
Das Bierkartell gehört zu einer Reihe von Fällen, die die
deutschen Behörden zuletzt mit Millionenstrafen geahndet haben. Die
im deutschen Recht noch eher junge Kronzeugenregelung scheint zu
greifen. Fast immer gibt es ein beteiligtes Unternehmen, das auspackt
und im Gegenzug straffrei bleibt. Mit dieser Waffe ausgestattet,
gelingt es der Bonner Behörde immer häufiger, Preisabsprachen
aufzudecken - und das ist ganz im Sinne der Verbraucher.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
505986
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zur BUNDESWEHR Ulm (ots) - Soldat, ein Beruf wie jeder andere. An diesen Slogan,
mit dem die Bundeswehr einst um Akzeptanz warb, knüpft die neue
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) an: Sie will
weltweit operierenden Krisenreaktionskräften das Image eines
Top-Arbeitgebers verpassen. Attraktiv soll der Kriegsdienst an der
Waffe sein, die Bundeswehr eine Adresse werden, die Menschen mit
Familienwunsch anzieht - gerade so, als arbeite es sich unter Feuer
wie in Diensten der Deutschen Bahn. So wirkt von der Leyens
Kita-Offensive ein mehr...
- Das Erste, Dienstag, 14. Januar 2014, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.10 Uhr, Jens Spahn, CDU, Vorsitzender der
Arbeitsgruppe Gesundheit, Thema: Rezeptpflicht für die Pille danach
8.05 Uhr, Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, Thema:
Preisabsprachen bei Bierbrauern
8.35 Uhr, Daniel Zimmer, Vorsitzender der Monopolkommission,
Thema: Preisabsprachen bei Bierbrauern
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Annette Metzinger, Tel. 0221-220-7101
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
- Rheinische Post: Hollande in Not Düsseldorf (ots) - Paris ist die Stadt der Liebe. Stimmt. Was
Gerüchte um vermeintliche Affären von Präsidenten der Fünften
Republik betrifft, so ist man an der Seine so einiges gewohnt.
Richtig. François Hollande macht da keine Ausnahme. Falsch. Über die
angeblichen Eskapaden ihres derzeit amtierenden Staatschefs sind
viele Franzosen nicht länger gewillt, mit einem augenzwinkernden "o
là là" hinwegzugehen. Das Land steht auch 20 Monate nach Antritt des
59-jährigen Sozialisten vor massiven Wirtschafts- und
Finanzproblemen. So vieles mehr...
- Rheinische Post: Rente als Gefälligkeit Düsseldorf (ots) - Der frühere SPD-Chef Franz Müntefering hat eine
Begabung dafür, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Die geldgierigen
Hedgefonds nannte er treffend "Heuschrecken". Jetzt hat er die
Rentenpläne der neuen großen Koalition als zu teuer und ungerecht
gebrandmarkt. Da hat der große alte Mann der SPD recht. In seltener
Eintracht haben die beiden Volksparteien ihre jeweilige Klientel aus
der Rentenkasse bedient. Die Sozialdemokraten hatten die langjährig
Versicherten im Blick, die als Facharbeiter oder Angestellte ein
Leben mehr...
- Rheinische Post: Transparenz darf freie Berufe nicht aussperren Düsseldorf (ots) - SPD und Grüne wollen für mehr Transparenz bei
den Nebeneinkünften der Landtagsabgeordneten sorgen. Das Anliegen ist
berechtigt - viele Politiker erzielen zusätzliche Einnahmen. Wenn sie
als Lobbyisten tätig werden, sollte der Wähler über mögliche
Abhängigkeiten informiert sein. Wer zu viele Nebentätigkeiten ausübt,
wird sein Mandat als Abgeordneter wohl kaum verantwortungsvoll
ausfüllen können. Die Diäten sind zudem so bemessen, dass niemand
sein Einkommen durch zusätzliche Tätigkeiten aufstocken muss. Die
Forderung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|