Westfalenpost: Unter dem Druck, die beste Wahl zu treffen / Kommentar von Nina Grunsky zur richtigen Schulwahl
Geschrieben am 15-01-2014 |
Hagen (ots) - Haupt- oder Realschule? Primus- oder Sekundarschule?
Gesamtschule oder Gymnasium? Abitur lieber in acht oder in neun
Jahren? Eltern haben die Wahl. Dass diese von vielen als so qualvoll
schwierig empfunden wird, liegt aber nicht allein an der Vielzahl von
Schulformen, die es derzeit in Nordrhein-Westfalen gibt. Es liegt
wohl vor allem daran, dass Eltern sich unter enormem Druck sehen, die
beste Entscheidung für ihr Kind zu treffen. Denn die Väter und
Mütter haben selbst in den vergangenen Jahren erleben müssen, wie
wichtig in einer globalisierten Welt eine hohe Bildung und gute
Ausbildung für eine sichere Zukunft sind. Die intensive Diskussion
über die Bedeutung der Bildung seit der ersten Pisa-Studie hat diesen
Druck mit Sicherheit nicht geringer werden lassen. Zugleich aber
spüren Väter und Mütter sehr wohl, wie bedeutsam für ihre Kinder die
Kindheit ist, die Zeit und das Spiel mit anderen Kindern. Wie wichtig
es ist, ihnen nicht durch zu viel Ernsthaftigkeit und Ehrgeiz die
Freude am Lernen und die Neugier darauf zu nehmen. Hilfe und
Ratschläge von Lehrern und Experten helfen ihnen nur begrenzt: Ob ihr
Kind in der ausgesuchten Schule am Ende klar kommt, hängt auch davon
ab, ob es sich mit dem Lehrer und den Mitschülern versteht. So
wichtig wie die Wahl ist also, in der ersten Zeit an der neuen Schule
achtsam zu sein, ob sich das Kind wohl fühlt. Es ist ein schwieriges
Spannungsfeld, in dem Eltern ihre Entscheidung treffen müssen.
Vielleicht sollten sie dabei mit sich selbst so fair sein wie mit
ihren Kindern, sich also nicht zu sehr unter Erfolgsdruck setzen.
Vermutlich können sie so die beste Wahl treffen.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
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